Elliot Lerner: Manga zeichnen! (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 30. April 2024 10:27

Elliot Lerner
Manga zeichnen!
Übersetzung: Elisabeth Schlittenhelm
Heel, 2024, Paperback, 96 Seiten, 14,99 EUR
Rezension von Christel Scheja
„Manga zeichnen!“ reiht sich natürlich in die Massen von Ratgebern ein, die in den letzten Jahrzehnten auch auf dem deutschen Markt erschienen sind. Aber der freiberufliche Künstler Eliott Lerner, der an der École de Conde in Paris gelernt hat, entwickelte nicht nur einen eigenen - aber japanisch angehauchten -Zeichenstil, er gibt nun auch auf spielerische Weise Wissen weiter.
Schon als Kind liest ein Mädchen leidenschaftlich Mangas und beginnt eines Tages selbst zu zeichnen. Das macht sie viele Jahre nur für sich selbst, lernt durch Beobachtung und Übung, bis ein Freund ihr eines Tages rät, die Bilder doch einmal im Internet zu veröffentlichen.
Beflügelt von dem Erfolg nimmt sie sogar an einem Wettbewerb teil, muss aber erfahren, dass sie nur Durchschnitt ist und hört deshalb ganz auf. Erst als sie bereits studiert, findet sie zu ihrer alten Liebe zurück und wagt einen weiteren Versuch.
Der Künstler wendet sich mit dem Band vor allem an Anfänger, die sich in der Geschichte der jungen Hauptfigur wiederfinden sollen und vielleicht teilweise auch können. Die Handlung wird immer wieder durch Sachteile unterbrochen, in denen erste Schritte erklärt werden, die den Anfang des Zeichnens erleichtern sollen.
So werden die Neugierigen und Probierwilligen nach und nach an das Zeichnen von Formen, Perspektive und Gesichtern, später auch ganzen Körpern herangeführt. Der Autor nutzt möglichst wenig Text, stattdessen zeigt er Vieles anhand von Beispielen und konzentriert sich dabei auf die wesentlichen Dinge, daher werden einige Bereiche wie Bewegung auch nur gestreift.
Mitbringen sollte man allerdings schon eine gewisse Auffassungsgabe, denn wie das Mädchen so sind auch die Leser gefordert, ihren eigenen Weg zu finden und sich anhand der Beispiele weiterzuentwickeln.
Die Tipps beschränken sich auf grundlegende Techniken, gehen oft nicht weiter ins Detail. Aber immerhin macht die Geschichte, in die die Erläuterungen eingebettet sind, durchaus Mut, sich nicht unterkriegen zu lassen und vor allem den Spaß an der Sache zu genießen, nicht mehr und nicht weniger.
„Manga zeichnen!“ ist einer der vielen Ratgeber zum Thema, bietet aber einen etwas anderen und zudem auch noch recht unterhaltsamen Ansatz, der den Lesern und Zeichen-Interessierten Mut machen sollen, egal wie weit sie letztendlich kommen würden. Die Einbettung in eine Geschichte ist eine nette Variation, die zudem viel mehr aussagt als trockene Texte und Erklärungen.