Edition Falk-Ingo Klee 2: Der mystische Planet (Buch)

Edition Falk-Ingo Klee 2
Der mystische Planet
VPH, 2024, Taschenbuch, 224 Seiten, 13,00 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Der Verlag Peter Hopf setzt seine „Edition Falk-Ingo Klee“ mit dem zweiten Sammelband fort. Wieder beinhaltet dieser zwei ehemalige Heftromane des Autors, vorliegend „Terra Astra“ Band 461 („Zielplanet Mercator“) und Band 587 („Der mystische Planet“).


Zunächst dürfen wir zusammen mit einer Handvoll vermögender Touristen eine interstellare Kreuzfahrt antreten. Auf acht solvente Gäste kommen genausoviele Besatzungsmitglieder - der arme Reisleiter aber ist wirklich nicht zu beneiden. Zum einen hat die Reederei des Raumschiffs die Nahrungsmittel exakt abgezählt - so manches Besatzungsmitglied muss darben, wenn einer der Kreuzfahrer einen Nachschub ordert -, zum anderen sind die Gäste, nun nennen wir es, eine Herausforderung. Reich, aufgeblasen und gewöhnt, alles zu bekommen - eine Kombination, die sowohl auf den urzeitlichen Planeten, auf denen sie Halt einlegen, wie auch bei Entern des Schiffs durch Raumpiraten nicht wirklich gut kommt. Doch dann offenbaren die Touristen gar unerwartete Seiten…

Im zweiten Roman sind die griechischen Götter auf Suche nach einer neuen Heimat. Nachdem die Bewohner des Olymps ihre Priester und Gläubigen verloren haben, geht es hinaus in die Weiten des Alls - es gilt einen neuen, einen besseren Olymp zu finden. Zwar wird man fündig, nur, dass der Planet schon seine eigenen Götter hat, das kommt ein wenig ungeschickt. Man einigt sich, gerade unter Gottheiten, erstaunlich unblutig. Als ein Raumschiff mit neuen Siedlern landet, die eine griechische Zivilisation gründen wollten, nehmen die alten Götter dies als Fingerzeig: Es kann nur so sein, dass sie ihre alte Rolle wieder einnehmen sollen - doch sie haben die Rechnung ohne die Tatsache gemacht, dass gerade Freitag, der 13. ist…


Zwei Romane, die uns als Humoresken angeboten werden - eine rare Spielart innerhalb der Science Fiction und vorliegend recht plump ausgeführt. Man darf dabei natürlich nicht vergessen, dass die beiden Romane in den 80er Jahren verfasst und erstpubliziert wurden. Manches, was wir in jungen Jahren noch umwerfend lustig und komisch fanden, ist gealtert. Ich bemerke dies immer wieder gerade auch bei einstigen Lieblingsfilmen, die heute kaum mehr goutierbar sind.

Sieht man einmal von der Slapstick-Komik ab, hat Klee mit seiner Beschreibung der aufgeblasenen Touries durchaus ins Schwarze getroffen. Derartige Verhaltensweisen kann man immer wieder feststellen, hier hat er damals genau hingeschaut und dies treffend inkludiert. Ebenfalls gelungen, der Twist am Schluss - mehr wird, der Spannung wegen, nicht verraten.

Ein klein wenig anders ist der zweite Beitrag einzuordnen. Klees Beschreibung der alten Gottheiten ist recht überspitzt ausgeführt. Hier ist er - bewusst? - weit vom Original der Sagen entfernt. Natürlich greift er auf die bekannten Verhaltensweisen und magischen Hilfsmittel des jeweiligen Gottes zurück, allein, ein richtiger Lesefluss wollte bei mir hier nicht aufkommen. Vielleicht bin ich hier von Percy Jackson & Co. zu sehr voreingenommen.

Insgesamt ein Band, der uns zwei eher durchschnittliche Romane des Verfassers offeriert.