Ren Dhark Weg ins Weltall 28: Para-Attacke, Hajo Breuer (Hrsg.) (Buch)

Hajo F. Breuer (Hrsg.)
Para-Attacke
Ren Dhark Weg ins Weltall 28
Titelillustration von Ralph Voltz
Unitall, 2011, Hardcover, 352 Seiten, 16,90 EUR, ISBN 978-3-905937-16-9

Von Robert Monners

Nach wie vor befinden sich Ren Dhark und seine Point Of in Orn, der Heimatgalaxis der Worgun. Gemeinsam mit ihren alten Bekannten Gisol, Margun und Sola versuchen sie hinter das Geheimnis eines Raumabschnitts zu kommen, von dem schlicht nichts bekannt ist.

Wie nur kann es sein, dass selbst die Worgun einen Teil ihrer Heimat einfach ignoriert haben? Als die Point Of und die Epoy II sich der mysteriösen Gegend nähern, übermannt ein mächtiger Hypnosebefehl die Mannschaft. Jeder, der sich der Gegend nähert, wird gezwungen, sein Raumschiff in die nächste Sonne zu steuern. Nur Dank des schnellen Eingreifens des Checkmasters und dem Einsatz der Abschirmreifen kann Schlimmes verhindert werden. Auf der Suche nach dem Ursprung des Befehls lernt die Point Of das Volk der Dizin kennen. Seit Generationen werden diese gezwungen, ihrem Mond fernzubleiben. Immer wieder zerstören Kriege jede neue Hochzivilisation, doch was verbirgt sich auf dem Mond? Die Point Of macht sich auf den Weg, das Rätsel zu lüften.

Zurück in der Heimatgalaxis begegnen wir Roy Vegas. Nicht genug damit, dass Henner Trawisheim alle Vermögen oberhalb eines Sockelbetrages mit 100 % besteuern will, auch seine Leibrente soll ihm gedeckelt werden. Da hilft nur die Kapitalflucht in Richtung Eden. Doch dann kommt es noch schlimmer – sein Schulschiff wird zum Schauplatz einer Reality-Soap. Live berichtet eine der beliebtesten Reporterinnen vom Schulschiff, das erstmals in seiner Geschichte eine gemischte Mannschaft an Rekruten zugewiesen bekommen hat – Vegas ahnt, dass sein Schiff zur Kuppel-Show missbraucht werden soll …

Einmal mehr greifen die Autoren aktuelle Entwicklungen und Geschehnisse auf und präsentieren diese überspitzt und verpackt in eine Zukunftshandlung dem Leser. Dieses Mal geht es um die Überfremdung eines Volkes durch Immigranten, um Steuerpolitik und Abrüstungswahn.

Nun ist es eine Tatsache, dass jeder die Errungenschaften eines Sozialstaates gerne in Anspruch nimmt, die damit verbundenen Belastungen durch Steuern aber, durchaus nachvollziehbar, ablehnt. Zur Aufgabenerfüllung benötigt das Gemeinwesen Geld, das über die Steuer erhoben wird. Will man weniger Belastung für die Bürger, geht dies unweigerlich mit einem Rückgang der Wohltaten des Staates für seine Bürger einher. Ähnlich zweischneidig ist es mit der Zuwanderungsdebatte und der globalen Abrüstung. Es gibt gute Gründe dafür, Menschen anderer Nationalität bei uns willkommen zu heißen und sie zu integrieren, gleichzeitig greift eine Debatte über die Überfremdung unserer Kultur um sich, die zu Fremdenfeindlichkeit führt. Wie immer liegt das Problem in der fehlenden Toleranz und dem vernachlässigten Dialog. Natürlich überspitzen die Autoren ihre Sicht der Dinge in der Handlung. Gleichzeitig aber kann man ihre Grundaussagen so nicht unwidersprochen stehen lassen, kann man aus diesen doch, so man will, radikale Überzeugungen herauslesen.

Inhaltlich wusste insbesondere der Beitrag des wieder genesenen Conrad Shepherd zu überzeugen. Mit leichter Hand, voller Drive und Ideen, präsentiert er uns in seinem Vegas-Part genau das, was der Leser gemeinhin bei „Ren Dhark“ sucht: packende Weltraumabenteuer. Bitte mehr davon – und weniger Polemik.