Numi Teusch: Teneriffa - Lichter und Schatten (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 28. Februar 2024 17:12

Numi Teusch
Teneriffa - Lichter und Schatten
2024, Taschenbuch, 236 Seiten, 8,99 EUR
Rezension von Christel Scheja
Schon einmal entführte Numi Teusch auf die spanische Insel mit ihren vielen Gesichtern und Traditionen, jetzt schreibt sie die Geschichte von Bentagay De Las Casas und Evelyn Jakob weiter fort. In „Teneriffa - Lichter und Schatten“ bekommen sie es nicht nur mit dem Karneval, sondern auch einem Mord zu tun.
Die gesamte Insel befindet sich im Ausnahmezustand, denn der Karneval auf Teneriffa besteht nicht nur als Salsa-Wahnsinn, sondern auch Babypuder-Orgien. Eigentlich wollen Ben und Evelyn ihren Spaß haben, die angenehme Zeit genießen, aber leider macht ihnen das Schicksal einen Strich durch die Rechnung. Nicht nur, dass ein Schlauchboot mit Flüchtlingen vor der Küste in Seenot gerät und viele Menschen sterben, einer der Toten scheint auch nicht wirklich zu ihnen zu gehören. Und das ist nicht das einzige Problem, das auf sie beide zukommt, denn auch ein dicker Privatermittler sammelt belastendes Material gegen Bentagay.
Man merkt schon, dass Numi Teusch bei einigen Elementen ihrer Geschichte an den ersten Band anschließt. Auf der einen Seite entwickelt sich die Beziehung zwischen Evelyn und Bentagay langsam weiter, auf der anderen Seite hat der Kommissar auch noch weiter mit Neidern und Feinden zu kämpfen, denn hinter den Kulissen geht natürlich auch das Kompetenz-Gerangel der Behörden weiter; Bentagay und seine Kameraden sind zu eigenwillig, um sich in die Vetternwirtschaft ziehen zu lassen.
Das Ganze ist eingebunden in den Karneval auf Teneriffa, der seine ganz eigenen Auswüchse hat, aber auch in eine aktuelle, ernste Thematik, denn Flüchtlingsboote wie das geschilderte sind auch heute noch auf dem Mittelmeer und an der Atlantikküste unterwegs.
Dennoch gelingt es der Autorin schon bald einen spannenden Fall aufzubauen, der es in sich hat und alles miteinander irgendwie verbindet. Denn der Mord führt schon bald zu einem Ehepaar mit interessanten Verbindungen.
Auch die Beziehung zwischen Ben und Evelyn entwickelt sich langsam weiter, ebenso wie seine persönlichen Angelegenheiten. Diese fügen sich angenehm in das Gesamtbild ein und geben dem Geschehen noch ein wenig mehr Atmosphäre. Dabei wird Einiges auch mit einem gewissen Augenzwinkern erzählt, der Karneval mit seinem ungewöhnlichen Brauchtum und ein paar schräge Persönlichkeiten hellen die dunklen Momente angenehm auf. Und letztendlich wird auch die Flüchtlingsthematik mit dem angemessenen Respekt und Feingefühl behandelt, gerade weil auch einige, die Afrika mit Träumen und Hoffnungen verlassen haben, zu Wort kommen und die Vielfalt der Gründe hervorheben.
Das Einzige, was es für Neuleser schwierig machen könnte in die Handlung einzusteigen ist vielleicht, dass die Autorin anfangs ein paar Informationen zu wenig gibt, aber man hat sich doch nach dem ersten Drittel gut eingelesen.
„Teneriffa - Lichter und Schatten“ führt ein weiteres Mal auf die Insel zurück und zeigt weitere spannende und teilweise auch sehr amüsante Seiten dieser. Dabei werden ernste Themen und natürlich auch verzwickte Kriminalfälle mit ganz persönlichen Problemen der Hauptfiguren verbunden.