Sandman - Deadboy Detectives: Das Geheimnis der Unendlichkeit (Comic)

Sandman - Deadboy Detectives: Das Geheimnis der Unendlichkeit
(The Sandman Presents: Deadboy Detectives 1-4, 2001)
Text: Ed Brubaker
Zeichnungen: Bryan Talbot
Übersetzung: Bernd Kronsbein
Panini, 2024, Paperback, 108 Seiten, 14,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Viele Figuren aus dem Sandman-Universum haben später ihre eigenen Geschichten bekommen, unter anderem auch die Geister zweier Jungen, die vielleicht in unterschiedlichen Jahrzehnten geboren wurden, aber ein gemeinsames Hobby haben - denn zusammen sind sie die Deadboy Detectives. Gemeinsam versuchen sie in dieser ersten Mini-Serie, das Geheimnis der Unsterblichkeit zu ergründen.

 

Immer wieder sterben Kinder in London, die allen egal zu sein scheinen, nicht aber Marcia, die wie die Toten eine Ausreißerin ist, die auf den Straßen lebt. Sie ergreift den besten und vielleicht auch einzigen Rettungsanker, den sie finden kann, und wendet sich an Edwin und Charles.

Beide nennen sich nicht nur die Deadboy Detectives, sie sind auch selbst Geister, die sich, wo sie können, Death entziehen und dafür lieber im Kino oder in der Bibliothek herumhängen und ihren Hobbys frönen. Sie versuchen nun herauszufinden, wer die Kinder ermordet und warum.


Ed Brubaker ist ein Spezialist für harte Krimis und Thriller, deshalb machte es ihm vielleicht auch Spaß, einmal eine etwas weniger brutale Geschichte zu erzählen, auch wenn der hier vorliegende Band nicht unbedingt Kinderkram ist.

Der Horror bekommt schon seinen Raum, gerade wenn es um den Täter geht, der nur eines im Sinn hat: sein eigenes Leben zu verlängern. Dabei wird - so wie es im Sandman-Universum üblich ist, auch eine interessante Legende aus der Vergangenheit eingebunden, die sich sogar um eine historische Person rankt.

So belesen die beiden Geisterdetektive auch sein mögen, sie lassen sich doch immer wieder auch in die falsche Richtung und einmal sogar in eine gefährliche Lage locken, damit deutlich wird, dass sie eben auch nicht alles können und selbst auf Hilfe angewiesen sind.

Tatsächlich verhalten sich die beiden jungen Helden auch erstaunlich altersgemäß, selbst was romantische Gefühle angeht. Und sie wachsen mit ihren Erfahrungen, lernen auch durch erfahrenere Figuren dazu.