Anna Maria Praßler: Die Macht der Gletscher - Ice Guardians 1 (Buch)

Anna Maria Praßler
Die Macht der Gletscher
Ice Guardians 1
Oetinger, 2024, Hardcover, 240 Seiten, 14,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

In den letzten Jahren mehren sich die Bücher, in denen junge Leser auf spielerische und abenteuerliche Art und Weise auf Umweltverschmutzung, Klimakrise und die daraus resultierenden Gefahren für Natur und Menschen aufmerksam gemacht werden. Meistens sind die Geschichten in spannende Abenteuer um eine auserwählte Schar eingebettet, so wie in „Die Macht der Gletscher“, den ersten Band der „Ice Guardians“, der sich bewusst an Kinder ab zehn Jahren richtet.


Cleo hat sich immer gefragt, warum ihr Vater ihren Geburtsort in den Alpen verlassen hat und auch sonst alle Gegenden meidet, in denen es kalt werden könnte. Dann aber überstürzen sich die Ereignisse, denn die beiden werden angegriffen. Sicher ist Cleo vermutlich nur im Mont Blanc Internat, das von ihrer Großmutter geführt wird.

Unter falschen Namen kommt das Mädchen in die Schule, die ganz anders als die ist, in denen sie bisher war. Lehrer und auch Schüler befolgen ganz andere Regeln und alles ist darauf ausgerichtet, die Natur zu schützen. Gleichzeitig kommt Cleo aber auch immer mehr in Berührung mit ihrer Vergangenheit, die eng mit ihrer Mutter verbunden ist.


Einfühlsam und spannend führt Anna Maria Praßler ihre jungen Leser durch ein Abenteuer, das nicht ganz ohne ist. Denn die Geschichte bietet auch gefährliche Momente und kann unter Umständen etwas Angst machen, wenn etwa die Ratten die Heldin angreifen. Aber die positiven Momente überwiegen nach den ersten Startschwierigkeiten.

Cleo darf sich zwar erst einmal auch mit einer zickigen Mitschülerin herumschlagen, findet aber auch Freunde, die ihr dabei helfen, nach und nach die Wahrheit über sich und ihre Mutter herauszufinden.

Natürlich kommt auch die Magie ins Spiel, wenn sich alte Mythen und Märchen ins Abenteuer einschleichen und zu einer wichtigen Triebfeder für das Abenteuer werden. Dazu kommt eine vertraute Handlung, mit Figuren und Szenen, wie man sie natürlich auch in jeder anderen Internatsgeschichte findet. Und nicht zuletzt darf die Heldin durch ihre Erfahrungen wachsen und lernen.

Die Figuren sind so gestaltet, dass junge Leser schnell die finden, die ihnen gefallen, oder die sie ablehnen, gehen allerdings nicht in die Tiefe. Die wichtigen Botschaften sind liebevoll in die Handlung eingebettet und wirken nicht aufdringlich, man kommt selbst darauf, über das Gelesene nachzudenken und seine Schlüsse zu ziehen.

Für erfahrene Leser ist die Handlung natürlich überschaubar und einfach, Grundschulkinder werden jedoch nicht überfordert.

„Die Macht der Geister“, der erste Band der „Ice Guardians“-Saga, richtet sich an alle jungen Leser, die Lust auf spannende magische Abenteuer haben und dabei vielleicht auch spielerisch lernen, mehr aufzuhorchen und selbst etwas zu tun, wenn es um Umweltschutz und das Klima geht.