Herbert Pelzer: Rosental (Buch)

Herbert Pelzer
Rosental
KBV, 2023, Taschenbuch, 270 Seiten, 14,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Bis ins Jahr 2020 hat der 1956 geborene Herbert Pelzer noch in der Film- und Fernsehausstattung gearbeitet, widmet sich aber schon seit 2008 auch dem Schreiben. Zunächst schrieb er Beiträge zur Regionalgeschichte, seit 2017 auch Krimis, die vor allem in der Voreifel spielen, so wie auch das aktuelle Buch „Rosental“.


Es geht beschaulich im kleinen Städtchen Nörvenich zu, im Jahr 1973 scheint die Welt noch in Ordnung. Doch dann erschüttert ein Mordfall die Gemeinde und die Einheimischen, denn ein Mann wird direkt vor seiner Haustür erschossen. Während Kriminalhauptkommissar Glasmacher die Ermittlungen aufnimmt, stirbt noch ein weiterer Mensch. Und das wirft die Frage auf, ob die Toten nicht irgendetwas miteinander gemeinsam haben. Schon bald führt die Spur in ein Elendsviertel am Rande Euskirchens, dem Rosental.

 

Es ist schon eine Herausforderung, einen Regionalkrimi zu verfassen und dann auch noch fünfzig Jahre in die Vergangenheit zu verlegen, denn Zeit- und Lokalkolorit müssen stimmig sein, um das richtige Ambiente zu erzeugen. Das gelingt Herbert Pelzer ausgezeichnet, denn gerade wenn man die 70er Jahre selbst miterlebt hat, wird man so Einiges wiedererkennen und daran seinen Spaß haben, inklusive der damals noch so typischen Gestalten.

Trotz des eingeflochtenen Humors ist die Geschichte im Hintergrund eher ernst. Denn tatsächlich zeigt sich bei den Ermittlungen bald schon, dass auch die Opfer nicht unbedingt die unbescholtenen Bürger mit der weißen Weste waren. Geschickt und dadurch auch spannend, wird nach und nach enthüllt, was diese miteinander verbunden hat, und wer Grund hat, sie zu töten. Man bekommt sogar mit, was den Täter bewogen hat, einen solchen Schritt zu gehen.

Am Ende wird jedoch alles gelungen aufgelöst und der Gerechtigkeit Genüge getan. Bis dahin wird man mit viel Ambiente gut unterhalten und kann sogar mitfiebern. Der Stil ist flüssig und kurzweilig, die Figuren sind ausreichend charakterisiert, um auch mit ihnen fühlen zu können.

Das macht „Rosental“ zu einem unterhaltsamen Krimi mit einem gelungenen Zeit- und Lokalkolorit, der Leser von Anfang bis Ende fesseln kann, denn ebenso ausgefeilt wie die Ermittlungen ist auch die Sichtweise des Täters.