Fist of the North Star - Master Edition 4 (Comic)

Fist of the North Star - Master Edition 4
(Fist of the North Star Vol. 4, 2022)

Text: Buronson

Zeichnungen: Tetsuo Hara

Übersetzung: Sascha Mandler

Cross Cult, 2023, Hardcover, 316 Seiten, 28,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

„Fist of the North Star“ ist eine der klassischen Manga-Serien, die bereits in den 90er Jahren hier auf den Markt kamen und vor allem ein actionverwöhntes männliches Publikum ansprechen sollte. Diese Kult-Serie erscheint bei Cross Cult nun in einer Master Edition im Hardcover, mit einführenden Farbseiten und im Überformat.


Ken, der einsame Kämpfer für Gerechtigkeit, muss erfahren, dass jemand seinen Namen benutzt, um die Leute in Angst und Schrecken versetzt. Mit dem Kampfkünstler Rei konnte er den Anführer des Fang-Clans besiegen, erfuhr aber auch, wer hinter dem vermeintlichen Doppelgänger steckt. Und das bringt ihn zu einer persönlichen Mission. Denn er entschließt sich, ihn zu stellen, der kein anderer als sein Adoptivbruder Jagi ist. Dies ist nur der Anfang einer Vendetta des einsamen Kämpfers, der nun erkennt, dass er noch eine Verantwortung zu erfüllen hat.

 
Oft ist es in den Mangas, die in einer Endzeitwelt spielen auch so, dass den Helden immer wieder die vergangenen Taten oder auch ein Vermächtnis einholen. Schon einmal musste Ken sich einem Gegner stellen, der ihm seine große Liebe genommen hat, nun scheint es noch viel Schlimmer zu werden. Denn Jagi ist offensichtlich nicht der Einzige der Adoptivbrüder, der sein Wissen und seine Macht über die ganz besondere Kampfkunst des gemeinsamen Meisters missbraucht, es gibt noch einen anderen, der viel schlimmer zu sein scheint.

Und das ist eine Mission von größerer Tragweite für Kenshiro als er angenommen hat. Denn so leicht Jagi auch zu besiegen ist, der vielleicht Kraft und Stärke hat, aber keine Besonnenheit, so sehr beißt er sich der Held die Zähne an dem nächsten der nur allzu vertrauten Gegner aus. Aber sein Ehrenkodex verlangt es, gegen die zu kämpfen, die einst seine Brüder waren - auch ein Thema, das aus diesen Geschichten nicht wegzudenken ist, genauso wie der besondere Ehrenkodex, dem die Kämpfer eigentlich folgen sollten.

Natürlich geht wieder einmal nicht sonderlich in die Tiefe, stattdessen wird natürlich wieder die Kampfkunst der muskelbepackten Gegner - mit allem was dazu gehör -, zelebriert und sich ordentlich verprügelt, und das auch mit wachsender Brutalität.

„Fist of the North Star“ bietet auch in diesem Band die gewohnte Mischung aus Endzeit-Manga mit einem einsamen Helden im Italo-Western-Stil, bei dem die Martial-Arts-Mystik nicht zu kurz kommt und vor allem die Action im Vordergrund steht, weniger der Hintergrund als auch die eher archetypisch bleibenden Figuren.