Kure-nai 2 (Comic)

Kure-nai 2
Autor: Kentaro Katayama
Zeichnungen: Yamato Yamamoto
Szenario: Hideaki Koyasu
Storyboard: Daisuke Furuya
Aus dem Japanischen von Sascha Lück
Tokyopop, 2010, Taschenbuch, 192 Seiten, 6,95 EUR, ISBN 978-3-86719-946-9

Von Irene Salzmann

Der Schüler Shinkuro Kurenai verlor bei einem Terror-Anschlag seine Eltern. Um einen Grund zu haben, weiterleben zu können, unterzog er sich einem harten Training, das ihn mehr veränderte, als man mit dem bloßen Auge sehen kann. Es versetzte ihn in die Lage, andere zu beschützen und ihnen ein ähnliches Schicksal zu ersparen.

Sein erster Auftrag als Bodyguard ist die siebenjährige Murasaki Kuhoin, ein Mädchen aus einer der der drei angesehensten Familien der Oberschicht. Shinkuro fühlt sich unsicher: Ist er seiner Aufgabe wirklich gewachsen? Obendrein macht es ihm Murasaki nicht gerade leicht... Durch sie erfährt er aber auch Dinge, die ihm bis dahin unbekannt waren: Die Hozukis, die ihn aufnahmen und ausbildeten, gehören zu den 13 mächtigsten Clans der Unterwelt! Allerdings weiß Shinkuro immer noch nicht, weshalb er Murasaki eigentlich beschützen soll.

Nachdem man in Band 1 einige der wichtigsten Akteure kennenlernte und in Flashbacks mehr über ihre Hintergründe erfuhr, erweist sich das zweite Tankobon als eine komplette Rückblende, die verrät, wie sich Shinkuro und Murasaki begegneten, welche Probleme sie miteinander hatten und wie sie sich schließlich zusammenrauften. Um nicht alle Geheimnisse zu schnell aufzudecken, wird außerdem Näheres über Tamaki Mudo verraten, die wie Shinkuro und einige andere im Samidareso wohnt, das mehr als nur ein Haus mit vielen Zimmern ist – nämlich eine Zufluchtsstätte, die durch Abkommen geschützt wird. Details werden hier jedoch nicht verraten.

Der Band endet offen, da Murasaki von einem Mysterium umgeben ist, das lediglich im ersten Buch tangiert wurde und der Erklärung harrt. Hat man Feuer gefangen, muss man also am Ball bleiben. In Japan liegen gegenwärtig sechs Mangas vor, und die Geschichte wird fortgesetzt – was auch für die Novels gilt, die die Vorlage liefern. Wer sich auf die Serie einlässt, wird sicher einige Geduld mitbringen müssen, da der Vorlauf bald aufgebraucht ist. Ob es sich lohnt, mit der Lektüre und dem Sammeln von „Kure-nai“ zu beginnen, muss jeder für sich selbst erscheinen. Die Serie ist spannend, witzig und reich an Action. Die Mystery-Elemente fließen eher verhalten, ebenso die romantischen Momente, die meist überspitzt dargestellt werden.

In Folge wirkt der Titel wie eine Mischung aus Akimine Kamijyos „Code: Breaker“ und Kosuke Fujishimas „Oh! My Goddess“, was vor allem den Nerv der männlichen Leser ab 15 Jahre trifft, die jede Menge Action und Klamauk wünschen. Die Illustrationen sind ansprechend und ergänzen gelungen die Handlung. Das weibliche Publikum wird ebenfalls gut unterhalten, da die Seitenhiebe nicht nur gegen Mädchen und Frauen gerichtet sind und die Story mit sympathischen, entwicklungsfähigen Charakteren sowie einer dramatisch-packenden Handlung aufwartet.