Dance in the Vampire Bund 2 (Comic)

Tamaki Nozomu
Dance in the Vampire Bund 2
Aus dem Japanischen von Mario Hirasaka
Titelillustration und Zeichnungen von Tamaki Nozomu
Tokyopop, Paperback, 456 Seiten, 14,00 EUR, ISBN 978-3-86719-986-5

Von Christel Scheja

Mina Tepes ist die Prinzessin der Vampire, auch wenn sie nur im Körper eines kleinen Mädchens steckt. Doch sie lässt ihre Umgebung sehr schnell spüren, dass mit ihr nicht zu spaßen ist. Vor allem seit sie mit Akira Kaburagi Regendorf einen treuen Leibwächter an ihrer Seite hat, der zwar wie ein Mensch aussieht, aber keiner ist.

Inzwischen ist ihr gelungen, was keine Generation vor ihr gewagt hat. Sie ist an das Licht der Öffentlichkeit getreten und hat den Menschen deutlich gemacht, dass Vampire nicht nur ein Mythos sind. Ja, sie ist sogar noch einen Schritt weiter gegangen. Sie hat in Japan über Jahre daran gearbeitet, einen künstlichen Stadtteil aufzubauen, in dem die Vampire offen neben den Menschen leben können. Mit der Regierung des Landes gründet sie den „Vampire Bund“, der das friedliche Zusammenleben zwischen den Völkern gewährleisten soll.

Und sie selbst gönnt sich den Luxus, selbst auch noch einmal Kind zu sein und zur Schule zu gehen. Dort aber muss sie bald feststellen, dass jemand ihre Aufbauarbeit zunichte macht, denn immer mehr Schüler verschwinden und tauchen kurze Zeit später in Vampire verwandelt wieder auf. So ist klar, dass sich hier ein anderer Blutsauger einmischt. Das ist Mina nicht bereit zu dulden, deshalb macht sie sich zusammen mit Akira auf die Suche nach dem Schuldigen – nur um zu entdecken, dass die Feinde noch mächtiger sind, als sie gedacht haben. Denn die Drahtzieher der Aktionen, die Vampire gegen Menschen aufbringen und umgekehrt, sind ausgerechnet die Vampirfürsten. Und sie lassen Mina nun spüren, wer eigentlich die Macht in den Händen hält – was Akira beinahe in den Wahnsinn treibt...

Wie der erste Band ist auch der zweite großformatig und über vierhundert Seiten stark. Wieder gibt es einige Farbseite und interessant gestaltete Buchkanten, und die Handlung zieht merklich an, denn nun überwiegen Action und Gewalt, auch die Erotik wird derb und regelrecht brutal, was sich in einer versuchten Vergewaltigung und der grausamen Demütigung Minas zeigt. Das ist ebenso wie die Horror-Elemente nicht unbedingt etwas für schwache Nerven und daher die Alterskennzeichnung mehr als verständlich. Immerhin erfährt man jetzt mehr über den Hintergrund – und auch wie gering die Macht des Mädchens eigentlich ist – aber genau das ist ein interessanter Gegensatz zu dem eisernen Willen, den Mina an den Tag legt, um ihre Träume zu verwirklichen.

Akira tritt, wie auch schon im ersten Band, anfangs wieder in den Hintergrund, seine wahre Natur aber führt später zu einer dramatischen Wendung in der Geschichte, die bis dahin zeigt, dass sie mehr als nur oberflächlicher Horror ist. Denn durch die Einführung der Gegner wird deutlich, dass der Hintergrund noch komplexer ist als gedacht und man vermutlich schon bald eine Konfrontation von epischen Ausmaßen miterleben kann, die vermutlich auf dem Rücken der Menschen ausgetragen werden wird.

„Dance in the Vampire Bund“ bleibt auch weiterhin spannend, gerade weil die Serie einen ganz anderen Weg einschlägt als andere Serien um Blutsauger, Menschen und die Geheimnisse, die sie miteinander verbinden. Wer zudem Action und Horror schätzt, sollte ruhig einem Blick in den dicken Band riskieren.