Poison Ivy: Metamorphose 1 (Comic)

Poison Ivy: Metamorphose 1
(Batman 124 (II), Poison Ivy (2022) 1-6)
Text: G. Willos Wilson
Zeichnungen: Dani, Marcio Takara, Brian Level u.a.
Übersetzung: Jörg Faßbender
Panini, 2023, Paperback, 164 Seiten, 19,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Poison Ivy ist eine der bekanntesten Gegenspielerinnen von Batman, die zuletzt aber ähnlich wie Catwoman und Harley Quinn eher zu einer Antiheldin wurde. Während des Events „Fear State“ wurde sie von den Machthabern gefangengehalten und missbraucht - etwas, was auch jetzt immer noch nachwirkt.

 

Um nach den letzten Ereignissen wieder zu sich zu finden und eine Entscheidung zu treffen, verlässt Poison Ivy nicht nur Gotham, sondern auch ihre Geliebte Harley Quinn. Sie merkt immer mehr, dass sie diese nicht auf ihrem neuen Weg begleiten wird können. Denn in ihr reift ein grausamer Entschluss. Um die Erde zu retten muss sie die Menschheit ausrotten, und wie könnte das einfacher sein als mit dem Gift, das sie in sich trägt und problemlos abgeben kann. Die Pilzsporen setzen sich in der Umgebung fest und müssen nur per Gedanken aktiviert werden. Doch sie zweifelt immer wieder...


Der Leser darf eine zerrissene und gebrochene Heldin begleiten, die sich zwar in eine entschlossene Mission verbeißt, aber auch merkt, dass sie nicht mehr ganz so skrupellos handeln kann, wie früher. Denn neben den vielen Menschen, die ihr nichts bedeuten, oder die ihr und der Natur Schaden zufügen, gibt es auch ein andere. Männer und Frauen, die ihr mit Freundlichkeit und Offenheit begegnen, die teilweise auch für die Natur kämpfen, lassen sie immer wieder an ihrer Mission zweifeln. Aber letztendlich zeigt sich, dass sie nichts mehr wirklich selbst in der Hand hat.

Natürlich gibt es einige Horror-Momente und auch Action, die Geschichte selbst bleibt aber ganz bei der Heldin, die sich als Killerin einer ganz besonderen Art durch einen Teil der Staaten bewegt und ihre Erlebnisse aufzeichnet. Und genau dieser Brief leitet dann wohl auch die Fortsetzung ein.

Natürlich stehen die schockierenden und grausamen Momente im Vordergrund, aber die Handlung spricht auch reale Themen an und fängt den Frust ein, den manche Naturschützer ob der Ignoranz der Menschen auch haben dürften. Das gibt den Geschehnissen eine besondere Wirkung und vertieft auch die Dramatik. So sehr man Poison Ivy verachtet oder fürchtet, manche ihrer Aussagen sind nicht einmal so falsch und könnten zum Nachdenken anregen, auch wenn diese Geschichte hier ein anderes Ende nehmen muss.

„Poison Ivy: Metamorphose“ 1 stellt die ehemalige Gegenspielerin von Batman und aktuelle Anti-Heldin in den Mittelpunkt einer Geschichte mit durchaus grünen Bezügen. Allerdings steht die Unterhaltung im Vordergrund, so dass das Geschehen dann doch mehr auf Action und Horror konzentriert wird.