Primeval 4: Feuer und Wasser, Simon Guerrier (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 11. Januar 2011 21:19
Primeval 4
Simon Guerrier
Feuer und Wasser
(Fire and Water, 2010)
Übersetzung aus dem Englischen von Susanne Döpke
Cross Cult, 2010, Taschenbuch, 310 Seiten, 12,80 EUR, ISBN 978-3-941248-14-4
Von Christel Scheja
Mit Simon Gurrier verfasst erstmals ein Autor einen „Primeval“-Roman, der nicht schon langjährige Erfahrung mit Film- und Serienadaptionen gesammelt hat, sondern frisch und unverbraucht seine Eindrücke der Serie und der Dreharbeiten verarbeiten kann. „Feuer und Wasser“ ist aus diesem Grund auch nicht mehr in der zweiten oder ersten sondern etwa in der Mitte der dritten Staffel angesiedelt.
Es hat große Veränderungen im ARC gegeben. Professor Cutter ist von seiner eigenen Frau Helen ermordet worden. Auch Jenny, die PR-Dame, hat nach den letzten lebensbedrohenden Ereignissen das Team verlassen, sodass nur noch Abby und Connor sowie ihr Chef Leser von der ursprünglichen Gruppe geblieben sind. Den militärischen Schutz übernimmt jetzt Captain Becker, ein junger aber erfahrener Sicherheitsmann, und zu der Gruppe ist inzwischen auch Danny Quinn gestoßen. Der ehemalige Polizist hat nun im Kampf gegen die Bestien aus den Anomalien die Aufgabe seines Lebens gefunden, nachdem er lange Jahre darunter gelitten hat, dass er seinen Bruder nicht hatte retten können, der ebenfalls von einem Monster der Urzeit umgebracht wurde. Durch seine unkonventionelle Art bringt er frischen Wind in das ARC, was auch James Lester immer wieder zu spüren bekommt. Diese beiden sind es auch, die gemeinsam nach Südafrika reisen. Dort sollen angeblich Ranger eines Nationalparks durch ein urzeitliches Wesen ums Leben gekommen sein. Tatsächlich stoßen sie schon bald auf eindeutige Spuren und mehr... Derweil schlagen sich Abby, Connor und Becker in London nicht nur mit sintflutartigem Dauerregen herum, sondern auch einer riesigen Anomalie, die nicht wirklich kontrollierbar zu sein scheint. Zudem legt man ihnen plötzlich von Seiten der Regierung Steine in den Weg, die nur auf eines hindeuten – hinter all den Geschehnissen steckt mehr als nur Zufall!
Man merkt deutlich, dass Simon Guerrier ein Neuling ist. In seinem Bemühen, die Figuren gut zu treffen und wie in der Serie darzustellen, bekommt er manchmal Schwierigkeiten, die Handlung glaubwürdig und logisch darzustellen, so dass sich die Geschichte gerade in der ersten Hälfte des Buches sehr holprig liest. Zudem gelingt es ihm nicht, die beiden Ebenen sinnvoll miteinander zu verbinden. Die Episode in Südafrika ist recht schnell vorüber und scheint nur den Zweck gehabt zu haben, das Team ein wenig auseinander zu reißen und den Chef aus dem ARC zu holen, damit die Intrige ihren Lauf nehmen kann, die eigentlich hinter allem steckt. Leider hält er sich dabei zu sehr an die Schwierigkeiten, die auch schon in der Serie zu dieser Zeit ein Thema waren, so dass der Bösewicht nicht gerade glaubwürdig und stark ist.
Nur hin und wieder gelingt es dem Autor, Spannung zu erzeugen. Die Figuren sind immerhin getroffen, auch wenn man sehr distanziert bleibt. Aus diesem Grund gibt es nur wenig, was über die Schwächen des Buches hinweg täuschen, kann, so dass die Geschichte insgesamt sehr unausgereift ist, weil am Ende viel zu viele Fragen offen bleiben und die Probleme nur beiläufig gelöst werden.
Aus diesem Grund ist „Feuer und Wasser“ noch schwächer als sein Vorgänger, „Der Tag des jüngsten Gerichts“. Nur sind die Gründe diesmal genau umgekehrt: Die Atmosphäre stimmt, aber die Handlung lässt zu wünschen übrig.