The Dragon Prince - Der Prinz der Drachen 2: Blutmondjägerin (Comic)

The Dragon Prince - Der Prinz der Drachen 2

Blutmondjägerin

(The Dragon Prince 2: Bloodmoon Huntress, 2022)

Text: Nicole Andelfinger

Zeichnungen: Felia Hanakata

Übersetzung: Silvano Loureiro Pinto
Cross Cult, 2023, Paperback, 128 Seiten, 15,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

„Der Prinz der Drachen“ gehörte zu den ersten eigenen Serien-Produktionen des Streamingdienstes Netflix und umfasst mittlerweile schon vier Staffeln. Und natürlich erscheint seit einiger Zeit auch Merchandise zu der Serie; neben Romanen, die die Saga nacherzählen, auch Comics. In „Blutmondjägerin“ steht Rayla aus dem Volk der Mondschatten-Elfen im Mittelpunkt.

 

Rayla ist noch ein Kind, als sich ihre Eltern dazu entscheiden, ihren Dienst als Wächter anzutreten und das letzte Drachen-Ei zu beschützen. Sie geben ihre Tochter in die Obhut von Runaan und Ethari, die sich liebevoll um das Mädchen kümmern, was gar nicht so einfach ist. Denn Rayla ist rechtschaffen wütend und will sie erst gar nicht als neue Familie anerkennen, vor allem weil Runaan auch noch Geheimnisse vor ihr hat. Als sie dahinter kommt, wohin er immer verschwindet, und was er tut, stößt sie auch auf die düsteren Mächte, die im Wald ihr Unheil treiben, sind doch die Legenden der Blutmondjägerin realer als gedacht.


Es ist nicht zu übersehen, dass sich die Comics mehr oder weniger der Vorgeschichte der Figuren annehmen. Diesmal ist Rayla an der Reihe, die später in der Saga als Mondschatten-Elfen-Kriegerin auftritt und zunächst kein Vertrauen zu den anderen fassen will. Warum dem so ist, erfährt man durch den Blick in ihre Kindheit, denn sie muss schon früh damit zurechtkommen, dass ihre Eltern ihre Pflicht über ihre Tochter stellen und sie quasi mit Fremden alleine lassen. Daher zeigt sie die typischen Reaktionen eines Kindes, das in eine Pflegefamilie gegeben wird und diese erst einmal akzeptieren lernen muss. In diesem Prozess kommt sie auch hinter ein Geheimnis, das zugleich die Weichen für ihre eigene Zukunft stellt.

Und wie man es bei Comics für junge Leser erwarten kann, wird die Geschichte weniger blutig erzählt, sondern setzt mehr auf Werte wie Vertrauen und Freundschaft. Denn tatsächlich lernen beide Seiten hier dazu. Interessant ist auch, wie natürlich die Tatsache behandelt wird, dass Rayla zwei Ziehväter hat, zwei männliche Elfen, die ein Liebespaar sind und dieses nicht anders als ein heterosexuelles dargestellt wird. So sollte es öfters zu sehen sein.

Der Comic ist durchaus zu verstehen, wenn man die Serie nicht kennt, aber man merkt doch, dass das ein oder andere zum Hintergrund fehlt. So werden wohl nur Fans wirklich Spaß an der Geschichte haben können.

„The Dragon Prince - Der Prinz der Drachen“ 2, „Blutmondjägerin“, ist eine schöne Ergänzung zur Fernsehserie, die die Kindheit einer jungen Heldin einfühlsam und spannend erleuchtet und dabei auch erklärt, warum sie so geworden ist, wie man sie später kennenlernt.