Ren Dhark Weg ins Weltall 109: Flucht von Dafzone, Anton Wollnik (Hrsg.) (Buch)

Ren Dhark Weg ins Weltall 109
Flucht von Dafzone
Anton Wollnik (Hrsg.)
Titelbild: Ralph Voltz
HJB, 2022, Hardcover, 272 Seiten, 17,90 EUR

Rezension von Robert Monners

Hendrik M. Bekker, Jan Gardemann und Nina Morawietz dürfen dieses Mal die neuen Texte zur Fortschreibung der „Ren Dhark“-Saga beisteuern. Wie wir dies kennen, hat Expokrat Anton Wollnik drei Handlungsstränge vorgegeben.


Zu Beginn erwartet uns in Orn der vorläufige Abschluss der Abenteuer der zehn Besatzungsmitglieder, die auf Dafzone in einer uralten, von ihren verstorbenen Erbauern lang aufgegebenen Stad, versklavt wurden. An Bord eines dort gefundenen Ringraumers soll es in die Freiheit gehen - allein, ein Mörder treibt sein Unwesen unter den Flüchtlingen. Schon ein Besatzungsmitglied der CHARR fiel dem brutalen Schlächter zum Opfer - jetzt gilt es zunächst, den Schuldigen zu suchen und zu stellen.

Ren Dhark ist auf den Spuren des Verräters Arjun Chatterjees einem echten Schebekaisen aus baldurischer Fertigung auf der Spur. Nebenbei hat man noch festgestellt, dass der Verräter gar kein echter Mensch ist, sondern mit Hilfe der grünen Gen-Technologie geschaffen wurde. Zusammen mit seinem Sohn Iondru, der ja selbst als Klon von den Balduren erschaffen wurde, macht sich das Vater-Sohn-Gespann auf in die Wildnis Wyomings - zu einem Tor der Balduren.

Zuletzt geht es erneut nach Diestadt. Jos Aachten van Haag und Liv Sanders versuchen, den Umtrieben von Madame Friedel Einhalt zu gebieten und die Superkrieger ohne eigenes Denken auszuschalten - ein Eingreifen der GSO soll die Verantwortlichen festsetzen und die Bedrohung - möglichst - aus der Welt schaffen. Doch so einfach lässt sich die Anführerin des organisierten Verbrechens nicht stoppen.


Erneut haben sich die Verfasser so Einiges für ihre Leser einfallen lassen. Um es anzudeuten - im neuen Zyklus geht es wohl hauptsächlich um die Mysterien der Balduren, aber auch der Robotermacht, die sowohl in Orn wie anscheinend auch in der heimischen Milchstraße von sich Reden macht. Exposé-Autor und Autoren haben sich also Einiges vorgenommen. Insbesondere die nähere Beleuchtung der so geheimnisvollen Balduren verspricht dabei, sehr interessant zu werden.

Stilistisch bieten sich die Texte wiederum unauffällig an. Der Übergang zum nächsten Handlungsabschnitt ist stets gelungen, es gibt weder eine große Zäsur, noch einen Knalleffekt.

Man braucht kein großer Prophet zu sein, um zu mutmaßen, dass den Leser auch künftig mehrere parallel laufende Handlungsstränge erwarten werden. Es zeichnet sich ab, dass wir Ren Dhark und Iondru in Richtung Balduren begleiten werden, die POINT OF den beiden Verschollenen nachspüren wird und die GSO sich um die Bedrohung der Galaxis, besser gesagt, der Menschen in dieser durch die Supersoldaten annehmen wird.

All dies orientiert sich am üblichen Handlungsschema. Die Motive sind im Groben nicht neu, frisch dagegen wirken die Details, die uns dann kredenzt werden. Das richtet sich hauptsächlich an Leser, die in den 70er bis 90er Jahren entsprechende (Heft-)Romanreihen verschlungen haben, und noch einmal in die Weiten des Alls eintauchen, auf exotischen Welten fremden Rassen und Zivilisationen nachforschen wollen. Ihnen bietet die Fortschreibung packende Abenteuer, ein wenig Ablenkung von dem oft tristen Alltag.