Code: Breaker 05 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 11. Dezember 2010 20:14
Akimine Kamijyo
Code: Breaker 05
Aus dem Japanischen von Oke Maas
EMA, 2010, Taschenbuch, 190 Seiten, 6,50 EUR, ISBN 978-3-7704-7224-3
Von Irene Salzmann
Akimine Kamijyo ist auch in Deutschland kein Unbekannter. Durch seine phantastische Samurai-Serie „Samurai Deeper Kyo“ fand er viele Anhänger, die jedoch von Heyne-Manga bitter enttäuscht wurden, als der Verlag diesen und andere Titel plötzlich nicht mehr fortsetzte und wenig später seine übrigen Publikationen ganz einstellte. Wer die Reihe bis zum Ende verfolgen wollte, konnte glücklicherweise auf die US-Ausgabe ausweichen. Code: Breaker“ hat zwar eine ähnliche Atmosphäre, bedingt durch viele Action-Szenen, humorig- erotische Einlagen und die Frage nach moralischen Werten, ist aber eher der SF zuzurechnen wie beispielsweise „Get Backers“, „Zeroin“ oder „Spriggan“. Von „Code: Breaker“ liegen derzeit 13 Bände vor, und die Serie ist noch nicht abgeschlossen. Sie erscheint im „Weekly Shonen Jump“, der auch „Air Gear“, „Negima! Magister Negi Magi“ und „Fairy Tail“ veröffentlicht.
Nach dem Cliffhanger in Band 4, der offenließ, ob es Rei Ogami, Toki Fujiwara und Masaomi Heike schaffen, der Falle von Ex-Code: Breaker Hitomi zu entkommen und ihn zu besiegen, bevor er den Premierminister, die Schülerin Sakura Sakurakoji und Tausende unschuldiger Menschen töten kann, geht die Handlung im vorliegenden Tankobon nahtlos weiter.
Zwischen Rei und Hitomi kommt es zum Showdown, während die anderen Code: Breaker und Sakura versuchen, ihren Teil beizutragen, um unnötige Opfer zu vermeiden. Rei enthüllt einen völlig neuen Aspekt seiner Fähigkeiten und kann Hitomi bezwingen, doch dieser war bereit dem Tode geweiht und hinterlässt Sakura, die nichts davon ahnt, sein Vermächtnis. Bevor sie sich näher mit dem mysteriösen Schlüssel befassen kann, taucht mit Yuki Tenpoin ein weiterer Code: Breaker auf, der den Schall beherrscht und an dritter Stelle steht. Seine Unterstützung kommt wie gerufen, denn jemand ist hinter Rei her, und genau diese Person sucht Rei seit Jahren.
Nicht nur lernt man mit jedem Band einen neuen Code: Breaker kennen, man erfährt außerdem mehr über die mysteriöse Organisation Eden, für die sie arbeiten und der offenbar auch Japans Premierminister Fujiwara angehört. Vorgeblich wollen sie Verbrecher richten, die durch die Maschen des Gesetzes schlüpfen konnten, aber die Code: Breaker gehen extrem brutal vor, zeigen keinerlei Gnade und sind im Prinzip auch nichts anderes als gewissenlose, gelenkte Killer. Oder auch nicht: Hitomi desertiert, weil er es nicht länger erträgt, dass junge begabte Menschen sterben müssen – für Eden und angeblich eine gerechte Welt. Da sie alle ‚nicht existieren‘, erfährt keiner von ihrem kurzen Leben, von ihrem frühen Tod, im Einsatz oder weil sie am Ende ihrer Kräfte angelangt sind, und niemand trauert um sie. Diesen deprimierenden Zustand will Hitomi beenden und die Welt über die Code: Breaker informieren. Man nimmt nichts vorweg, wenn man verrät, dass er scheitert, aber zweifellos konnte er die anderen nachdenklich stimmen.Diese Problematik rückt jedoch gleich wieder in den Hintergrund, denn die Geheimnisse von Eden sollen nicht allzu schnell aufgedeckt werden. Stattdessen wendet sich der Mangaka wieder Rei Ogami und dessen Vergangenheit zu, denn zweifellos hat die Person, die ihn jagt und umgekehrt, etwas damit zu tun, dass Rei ein Code: Breaker wurde. Mit Yuki Tenpoin mischt ein weiterer Code: Breaker mit, der wieder anders charakterisiert wird als die übrigen, nämlich als sehr kindlich auf der einen und aggressiv auf der anderen Seite. Er ist ein großer Nyanmaru-Fan (eine Manga-Katze) und lässt alles stehen und liegen, um Merchandise-Objekte zu bekommen, die er großzügig verschenkt, um sich bei jemandem zu bedanken oder zu entschuldigen.
Erneut bricht die Handlung an einer spannenden Stelle ab, und man muss sich ein Vierteljahr gedulden, bis man erfährt, wie es weitergeht und ob Näheres über Rei verraten wird.
„Code: Breaker“ zählt zu den intelligenten Action-/SF-Serien, da sie mit einer interessanten Handlung aufwartet, die den Leser zwingt mitzudenken und seine Sicht bezüglich der aufgeworfenen Grundsatzfragen immer wieder zu revidieren, ferner differenziert beschriebene Protagonisten und ansprechende Zeichnungen bietet. Für ein reiferes Publikum ab 16 Jahre, das sich mit dem Thema anfreunden kann, sehr zu empfehlen!