Kevin Hearne: Do not eat! - Wie ein T-Shirt mich vor Aliens bewahrte (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 01. Juni 2022 10:19

Kevin Hearne
Do not eat! - Wie ein T-Shirt mich vor Aliens bewahrte
(A Question for Navigation, 2021)
Übersetzung: Urban Hofstetter
Knaur, 2022, Hardcover, 176 Seiten, 16,00 EUR
Rezension von Carsten Kuhr
Das Leben spielt einem manches Mal schon so seine Streiche. Da will man als angehender Vater etwas Gutes für seine Gesundheit tun, geht im Nationalpark wandern - und trifft dort dann auf zwei ein klein wenig komisch aussehende Mädels. Dass sich unter den Perücken ein Maul mit gleich drei Reihen von Beißerchen verbirgt, auf die jeder Hai stolz wäre, dass die Kleidung graue Gestaltwandlerkörper verbirgt ist noch bei Weitem nicht das Schlimmste was, unserem Helden widerfährt!
Als er wieder zu sich kommt, ist sein Freund im Maul einer der Aliens verschwunden - ja, wirklich, so wie in gefuttert! - und er befindet sich mit fünf anderen Wissenschaftlern auf der Forschungsstation im Raumschiff einer Alienrasse.
Bevor sich auch unsere sechs Kopfmenschen zu den 50.000 anderen als Nahrungsvorrat gekidnappten Menschen auf Deck Acht gesellen, wollen die Aliens noch ein wenig ihren Spaß mit dem intelligenten Futter haben.
Dumm, dass die Wissenschaftler mit dem Spiel so aber auch gar nicht einverstanden sind und sich aufmachen, den Spieß umzudrehen. Es gilt, die Gefangenen zu befreien - und dann wird der Nahrungsvorrat für die Rückreise den Kidnappern aber auch einmal zeigen, was sie so drauf haben…
Kevin Hearne ist uns vornehmlich durch seine bei der Hobbit Presse erscheinenden Urban-Fantasy-Reihen um den Druiden Attikus und den Siegelmagier Al bekannt. Bei Knaur erschienen bislang die ersten beiden Romane einer High-Fantasy-Trilogie, Fintans Sage, an deren abschließenden Band der Verfasser gerade werkelt.
Um die Zeit bis zum nächsten Roman nicht zu lang werden zu lassen, hat ein US-Kleinverlag, der sich auf hochwertige Liebhaber-Ausgaben spezialisiert hat, eine Novelle von Hearne aufgelegt, die Knaur uns nun als dünnes Hardcover präsentiert.
Inhaltlich merkt man dem Text an, dass Hearne hier munter drauflos geschrieben hat. Sonderlich logisch ist das Ganze nicht, pazifistisch ist es auch nicht zu nennen, dafür dünstet der Text jede Menge an Spaß, Fabulierfreude und Tempo aus.
Da wird munter geschlachtet (im wahrsten Sinne des Wortes), opfern sich Menschen und werden die Aliens platt gemacht. Das ist gewollt überzeichnet, unglaubwürdig aber auch vergnüglich, so zwischendurch zu lesen. Die Charaktere sind flach, die Handlung weist Löcher ohne Ende auf und trotzdem funktioniert der Plot. Muss man nicht gelesen haben, ist aber vergnüglich und lenkt ein klein wenig von den alltäglichen Sorgen ab.