Robert Asprin: Als Dämon kriegst du nie genug (Buch)

Robert Asprin
Als Dämon kriegst du nie genug
(Myth Conceptions, 1981)
Übersetzung: Sylvia Brecht
Titelbild: Max Meinzold
Blanvalet, 2022, Taschenbuch, 284 Seiten, 9,00 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Werde Hofmagier, hatte er gesagt, mein Lehrmeister, der Dämon Aahz, werde Hofmagier, dann hast du ausgesorgt. Ein gutes Salair, von dem ich - er natürlich weit mehr noch als meine Wenigkeit – gut hätten leben können; Ansehen, das die Türen der holden Weiblichkeit weit öffnet - und ein Renommee, das uns die Hochachtung der Bürger des Königreichs sichert.

Dumm dann, wenn das Königreich, das man - also Skeeve, unser Magier - schützen soll, angegriffen wird. Ganz ungeschickt, wenn die Aggressoren gleich eine ganze, riesige Armee aufbieten - und der König von seinem Angestellten verlangt, eben jene aufzuhalten…

 

Eine der erfolgreichsten und unterhaltsamsten Fantasy-Reihen der 70er und 80er Jahre ist zurück. In überarbeiteter Neuübersetzung und Ausstattung, präsentiert uns Blanvalet zumindest mal die ersten der Abenteuer unseres angehenden Zauberers.

Blanvalet hat sich in den letzten Jahren um die Neuausgabe wunderbarer Fantasy-Reihen aus der ersten Hoch-Zeit der Fantasy bemüht. Nach Raymond Feists „Midkemia“, Robin Hobbs „Fitz“ und David Eddings’ „Belgariad“- und „Malloreon“-Sagen nun also Robert Asprins „Dämonen-Reihe“.

Nun sagt man gemeinhin, dass Fantasy und Humor nicht zusammenpassen. Asprin beweist zumindest in den ersten der wohltuend kurzen Romane das Gegenteil. Ähnlich wie viele seiner Kollegen, begann er seine Serien mit wirklich tollen Titeln (vgl. auch seine etwas andere, zu Beginn umwerfend komisch Military-SF-Reihe um Phule), bevor er dann doch leider immer lauere Aufgüsse seiner mehr und mehr austauschbaren Plots präsentierte. Soweit sind wir bei dem vorliegenden zweiten Band der „Myth“-Reihe aber noch nicht. Vorliegend unterhält er uns doch ebenso spritzig wie lustig, packend wie spannend.

So nach und nach führt der Verfasser neben seinen beiden Hauptfiguren - eben Skeeve und Aahz -, auch weitere Figuren ein, die uns die nächsten Titel über begleiten werden. Da wird en passent in der Person eines alten Bogenschützen das Problem des Alterns angesprochen, wobei Asprin auch darauf hinweist, dass die „Alten“ durchaus ihre Qualitäten haben, ihre Erfahrung einbringen und so sehr hilfreich sein können.

Die ersten Romane sprühen nur so vor Witz, Einfällen und Situationskomik, ja manches Mal Slapstick-Einlagen.

So liest sich der Roman wunderbar flüssig und angenehm auf einen Rutsch durch. Wortwitz erwartet uns - den Unterschied zwischen Teuflern und Teufeln erklärt uns Aahz -, die Orte die wir kennenlernen sind ebenso skurril, wie markant, so dass man einfach gerne ein paar Stunden die Alltagssorgen vergisst und unserem angehenden Magiker folgt.