Die neuen Fälle von Rick Master 2: Morde im Französischen Garten (Comic)

Die neuen Fälle von Rick Master 2

Morde im Französischen Garten

(Les Nouvelles Enquêtes de Ric Hochet 2 - Meurtres dans un jardin français, 2016)

Text: Zidrou

Titelbild und Zeichnungen: Simon van Liemt

Übersetzung: Uwe Löhmann

Splitter, 2017, Hardcover, 56 Seiten, 14,80 EUR

Rezension von Elmar Huber

Ein Senator bricht tot zusammen, nachdem er im öffentlichen Schlosspark „Jardin du Luxembourg“ von einer jungen, attraktiven Frau leidenschaftlich geküsst wurde. Von einem Bootsverleiher im Park erfährt Rick Master, dass dies bereits der dritte Herzinfarkt in weniger als einer Woche war, der dort passiert ist. Im selben Moment werden er, Nadine und Kommissar Bourdon direkt Zeuge, wie die junge Dame ein viertes Opfer findet. Rick vertraut seinem detektivischen Riecher und vermutet einen Zusammenhang mit einem merkwürdigen Todesfall, der ein Jahr zuvor im „Jardin du Luxembourg“ geschehen ist. Dieser Spur folgend, ergibt sich langsam ein Bild, das die Opfer der ‚Kussmorde‘ verbindet.

 

Zeitgleich mit Band 1, der eine Wiederveröffentlichung ist, erscheint dieser zweite neue Rick-Master-Fall bei Splitter als deutsche Erstveröffentlichung. Anders als in „R.I.P., Rick!“ hat man hier wieder eher die klassische Figur vor sich, und der Fall gestaltet sich weniger kaltschnäuzig als sein Vorgänger. Wurden die bekannten Figuren dort noch mit interessanten Charakterschatten versehen, ist dies hier wieder glattgebügelt und man hat die ganz und gar blütenweisen und recht eindimensionalen Figuren der Ur-Serie vor sich.

Was den Fall „Morde im Französischen Garten“ angeht, hat Autor Zidrou ein gefälliges und rundes Paket abgeliefert. Das Geheimnis um die schöne Todesbringerin, die ein unfassbares Phantom zu sein scheint (fast schon wie bei Edgar Wallace), gefällt sehr gut, um die Spannung durchgehend hochzuhalten. Dazu fügt sich der Fall sauber in das bekannte Serienbett ein. Ricks liebevolle, doch platonische Kabbeleien mit Nadine, der unaufdringliche Humor und der Drang, seinem Chefredakteur bei der Tageszeitung „Rafale“ unbedingt das Leben schwer zu machen, dürften dem Stammleser bekannt vorkommen. Für einen schönen Running Gag sorgt Ricks gebrochener Arm und ‚jederfraus‘ Drang, sich auf dem Gips zu verewigen.

Da hier bereits klar war, dass es eine Fortsetzung geben wird, findet sich es noch eine Nebenhandlung mit dem Verbrecher Nyctalope, der sicherlich weitere Auftritte in der Serie haben dürfte.

Die Zeichnungen und Farben von Simon Van Liemt sind einfach und klar gehalten und unterstreichen das angenehme Retro-Flair.

Zidrou führt die neuen Rick-Master-Fälle im Geist der Ur-Serie weiter. So ist „Morde im Französischen Garten“ wieder glatter und ‚unschuldiger‘ als die vorangegangene Serien-Hommage „R.I.P., Rick!“.