Rob Jones: Die Gruft des Poseidon - Joe Hawke 1 (Buch)

Rob Jones
Die Gruft des Poseidon
Joe Hawke 1
(Vault of Poseidon, 2015)
Übersetzung: Madeleine Seither
Titelbild: Michael Schubert
Luzifer, 2021, Taschenbuch, 340 Seiten, 13,95 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Was wäre, wenn es die alten Götter leibhaftig geben hätte. Wenn diese, lange vor der uns bekannten Zeitrechnung, in Fleisch und Blut über die Welt gewandelt wären, wie weit später vermeintlich der Sohn des monotheistischen Gottes? Wenn sie gar vielleicht noch dank ihres Ambrosia-Trankes nicht alternd unter uns weilen, oder aufgebahrt in ihren Grüften ihre Schätze hüten würden? Eine archäologische Sensation wären allein schon Hinweise auf die Grüfte der Götter - doch bislang kennt die Geschichtsschreibung keine derartigen Indizien. Und doch gibt es Hinweise, die von Regierungen, mächtigen Organisationen und skrupellosen Verbrechern rigoros unterdrückt werden.

Dies ist die Geschichte von einer Suche, die die Ruhestätte eines der drei Titanensöhne, Poseidon, erzählt.

Einst war die Waffen-SS bereits auf die Spur entsprechender Forschungsergebnisse in Griechenland gekommen. Der Sohn des damaligen Nazi-Schergen, der als Multi-Milliardär in der Schweiz residiert, finanziert eine entsprechende Suche; ein ehemaliger Special-Forces-Soldat und einige Begleiter stellen sich ihm entschieden entgegen - geht es doch darum, das vermeintliche Ende der Welt durch einen Himmel voller Feuer zu verhindern…


Mögen Sie „The Expendables“? Die Crew um Sylvester Stallone, Arnold Schwarzenegger & Co. hat immer einen flotten Spruch auf den Lippen, wenn sie im Einsatz ist. Wenn Sie die anfängliche Frage bejahend beantwortet haben, dann hätte ich etwas für Sie.

Joe Hawke würde gut in die Phalanx der testosterongesteuerten Machos passen. Selbst im dichtesten Kugelhagel hat er immer einen dummen Spruch parat; dass um ihn herum Menschen leiden, sterben und er und seine Gefährten massiv bedrängt werden - wen juckt’s, schließlich ist der ehemalige Elitekämpfer Schlimmeres gewohnt. Insofern ist die Handlung der in den Bereich anzusiedeln, der nicht eben realitätsnah daherkommt; dafür wird eines zur Genüge offeriert: Action pur. Das Kopfkino wird bestens bedient - Explosionen, Verfolgungsjagden, Schießereien - selbst 007 würde da neidisch werden. Das Tempo ist entsprechend rasant, die Logik bleibt so manches Mal auf der Strecke - aber packend unterhalten wird man hier.

Rob Jones räubert mit dem Auftakt seines zunächst dreiteiligen Unsterblichkeitshandlungsbogen klar in dem Revier eines Matthew Reilly, Clive Cussler oder James Rollins. Inzwischen hat er seine Saga um Joe Hawke nach 17 Romanen innerhalb von 7 Jahren abgeschlossen - Nachschub für Luzifer wäre also da. Zunächst aber legt der Verlag uns die Trilogie abschließend vor.

Oberflächliche, tempo- und actionreiche Unterhaltung zum Abschalten - das aber im Turbo-Gang, bietet „Die Gruft des Poseidon“.