Ren Dhark Weg ins Weltall 102: Stählerne Hölle, Anton Wollnik (Hrsg.) (Buch)

Ren Dhark Weg ins Weltall 102
Stählerne Hölle
Anton Wollnik (Hrsg.)
Titelbild: Ralph Voltz
HJB, 2021, Hardcover, 272 Seiten, 17,90 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Robert Monners

Jessica Keppler, Jan Gardemann und Gary G. Aldrin liefern diesmal, wie gewohnt unter der Exposé-Leitung von Anton Wollnik, die neuen Texte zur Fortsetzung der „Ren Dhark“-Saga.


Den Auftakt macht ein erneuter Besuch auf Acheron drei, besser gesagt in Diestadt. Auf dem Planeten, auf dem es keine Gesetze gibt, auf dem das Recht des Brutaleren, des Stärkeren gilt, ist der Ex-Leutnant Brent Cavendish gestrandet. Der fanatische Bodybuilder hat sich, um zu überleben, den Aufräumern angeschlossen, die Verbrecher wie Unschuldige aus ihren Wohnungen vertreiben. Dabei kommt er einer mysteriösen, von Implantaten ausgelösten Krankheit auf die Spur - und trifft auf einen alten Bekannten.

Im Blauen Universum macht sich Ren Dhark an eine Aufgabe, die schwieriger scheint, als gedacht. Er will altes, von ihm verursachtes Unrecht wieder gutmachen und zumindest eine Besatzung der vor fast zwei Jahrzehnten mittels Hy-Kon in das Universum versetzte Tel-Flotte retten. Doch wollen sich die Tel von dem, der ihnen dies angetan hat, überhaupt retten lassen?

Schließlich bekommt die Besatzung der in Orn gestrandeten CHARR auf einem Handelsplaneten eine alte Rechnung präsentiert - eine monetäre Rechnung, die sie nie bezahlen wird können. So ist es an Huxley und neun weiteren Freiwilligen, sich in die Gefangenschaft der Händler zu begeben.


Weiterhin geht es in Sachen Schutzschirm um Terra nicht voran. Stattdessen bringen die Autorin und die beiden Autoren den Handlungsstrang um Erron drei zu einem vorläufigen Ende. Wie gewohnt bleibt auch hier so manche Frage offen - warum unterstützt der Checkmaster der Worgun die Tel und nicht die Terraner? Hier wird die Zukunft vielleicht noch weitere Aufklärung bringen.

Nach wie vor wirkt der Handlungsstrang um den verbohrten Bodybuilder in Diestadt fast schon ein wenig als Fremdkörper. Hier will man wohl einfach die Vorkommnisse in der heimatlichen Milchstraße nicht gänzlich außen vor lassen, versucht man eine spannende Agenten-Story anzubieten. So ganz klappt dies meines Erachtens aber noch nicht. Die Kalauer rund um den hormongepushten Muskelberg sind eher lau, die Suche nach Täter und Motiv bislang immer noch am Beginn.

Besser macht man es da in der Heimatgalaxis der Worgun, in Orn. Hier wartet so manche böse Überraschung auf die Expedition, kommt Faszination und Tempo auf.

Alle Texte sind flüssig geschrieben, wobei die Zeichnung der Figuren dem Gewohnten und Erprobten entspricht.

Es bleibt ein etwas zwiespältiger Eindruck. Zum einen geht es Erron drei bezüglich endlich wirklich voran, auch wenn die ganz großen Offenbarungen auf sich warten lassen. Auch die Handlungsebene um die CHARR weiß zu überzeugen - einzig die Agenten-Handlung fällt da ein wenig aus dem Rahmen.