Christina Henry: Dunkelheit im Spiegelland - Die Chroniken von Alice 3 (Buch)

Christina Henry
Dunkelheit im Spiegelland
Die Chroniken von Alice 3
(Looking Glass, 2020)
Übersetzung: Sigrun Zühlke
Titelbild: Julia Lloyd
Penhaligon, 2021, Hardcover, 364 Seiten, 18,00 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Zweimal schon haben wir Alice, das Mädchen aus gutem Hause aus der reichen Neustadt, bei ihren Abenteuern begleitet. Das Kind, das entführt und verkauft worden war, das den Brand des Irrenhauses, in dem ihre Familie sie weggesperrt hatte überlebte, hat uns gerührt und ihr Mut uns gefesselt. Zusammen mit Hatcher, einem etwas verrückten, gewalttätigen Gestaltwandler floh sie aus der Stadt, besiegte die weiße Königin und befreite die von dieser gefange gehaltenen Kinder.

Nun entführt uns die Verfasserin zum dritten Mal in Alices Welt.

 

Vier längere Geschichten um Hatcher, als er noch als Nicholas bekannt war, um Alice’ kleine Schwester Elizabeth, die sich ausgerechnet am Tag der Münze in der alten Stadt verläuft und dort auf den Jabberwock stößt, und um Alice selbst - die auf ihrer Flucht gen Norden einmal wieder in die Falle tappt und sich mittels ihrer Magie aus dieser befreit -, warten auf den Fan und Leser.


Wie wir dies von der kleinen Reihe gewohnt sind, hat sich der Verlag wieder sehr viel Mühe gegeben. Fester Hardover-Umschlag in Spotprägung, Motive, die von der Titelseite in den Buchschnitt übergehen und dort weitergeführt werden - das hebt die Novität aus den vielen monatlich erscheinende Bänden heraus.

Inhaltlich rundet die Verfasserin ihre Geschichte um Alice ab. Wie dies bei Kurzgeschichten so üblich ist, sind es eher Momentaufnahmen oder Hintergrundgeschichten, die erzählt werden. Das ist für den, der die Bücher kennt ein willkommenes Wiedersehen oder gar eine Neuentdeckung; für alle, die die ersten Titel nicht goutiert haben aber eher verwirrend. Zu viel aus der Schöpfung wird vorausgesetzt, Verweise und Reminiszenzen inkludiert.

So richtet sich der Band in erster Linie an die bisherigen Leser der Reihe, für die es ein willkommenes Wiedersehen mit den Figuren gibt. Neuleser sollen entweder zum ersten Teil greifen, oder bis Juni 2021 warten wenn Penhaligon eine weitere Schöpfung Christina Henrys vorlegt - dann geht es nach Nimmerland, zu einem Jungen, der nicht erwachsen werden will; ich bin überzeugt, dass dieser mit Disneys Peter Pan wenig gemein haben wird!