Killing Morph 2 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 24. März 2021 19:45

Killing Morph 2
(Killing Morph Vol. 2, 2018)
Text: Masaya Hokazono
Zeichnungen: Nokute Koike
Übersetzung: Burkhard Höfler
Panini, 2019, Taschenbuch, 204 Seiten, 7,99 EUR
Rezension von Elmar Huber
Madoka überlebt einen erneuten Überfall des Killers M, der an mehreren Orten gleichzeitig sein kann. Weitere Überfälle Ms liefern Beweise, dass er nicht nur einen Zweitkörper, sondern mindestens drei weitere physische Inkarnationen von sich an beliebigen Orten ausbilden und ebenso schnell wieder verschwinden kann. Dass sich einer von Ms Körpern in Untersuchungshaft befindet, wird damit bedeutungslos.
Zunächst glaubt Madoka, dass sie sich nur ruhig verhalten muss, um den Täter nicht zu neuerlichen Morden zu provozieren. Doch das Abschlachten geht weiter. Gezielt metzelt der Killer zwei ihrer Freundinnen nieder; als sie zu Polizei gehen will, zerteilt M einen Beamten vor ihren Augen mit seinen Macheten. Die Therapiegruppe der Überlebenden des Ikebukuro-Massakers beschließt derweil, aktiv gegen M vorzugehen, in der Annahme, dass es sich um mehrere Täter handelt, die alle dieselbe Verkleidung tragen.
Um ihre Freunde zu schützen und dem Grauen ein Ende zu bereiten, beschließt Madoka, die Initiative zu ergreifen und M selbst zu töten. Schwer bewaffnet mit Werkzeugen und Messern sucht sie die Konfrontation mit dem Killer, ohne zu wissen, dass ihr ein Reporter auf den Fersen ist.
Wurde der Leser in „Killing Morph“ 1 noch von einem unglaublichen Story-Twist zum nächsten gejagt, bleibt Band 2 in dieser Beziehung deutlich ärmer. Die Höhepunkte bilden hier weniger die Überraschungsmomente als vielmehr die erneuten brutalen Überfälle des stummen Killers, dessen Motiv nach wie vor im Dunkeln liegt, ebenso eine Erklärung für seine übernatürlichen Kräfte. M erscheint wie aus dem Nichts und verbreitet mit seinem erbarmungslosen Werk wie auch durch perfide Psycho-Spiele den puren Terror.
Die Mysterien, die in Band 1 innerhalb des blutigen Treibens aufgeworfen wurden, werden hier so gut wie gar nicht weiterentwickelt, geschweige denn beantwortet.
„Killing Morph“ 2 bleibt spannend und intensiv, weil die Geschichte rasend schnell erzählt wird und man gespannt ist, was in dieser unfassbaren Story als Nächstes passiert.
Die Zeichnungen sind wieder sehr gelungen und in den Mordszenen unangenehm deutlich, der Gore-Faktor wurde nochmals nach oben geschraubt. Definitiv nichts für zarte Gemüter.
„Killing Morph“ bleibt spannend, auch wenn hier der Terror- gegenüber dem Mystery-Aspekt die Oberhand hat.