Andrea Becker: Lieblings-MÖRDER - Mathildas zweiter Fall (Buch)

Andrea Becker
Lieblings-MÖRDER
Mathildas zweiter Fall
2020, Paperback, 286 Seiten, 9,99 EUR, ISBN 978-3-7519-6859-1 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Die 1986 in Oberhausen geborene Andrea Becker studierte in Kassel und lebt heute mit ihrer Familie in Bad Homburg, wo sie auch als freiberufliche Grafik- und Webdesgnerin arbeitet. Vor einiger Zeit hat sie auch damit begonnen Romane zu verfassen, wie die Cosy-Krimi-Reihe um „Rosenbaum und Schulz“, deren zweiter Band gerade erschienen ist.


Mathilda Rosenbaum ist freiberufliche Detektivin und überzeugte Vegetarierin, die auch ihren neuen Partner Sam davon überzeugen will, dass er das Fleischessen sein lässt. Doch wie das Schicksal es will, soll sie nun auch noch in einem ungeklärten Fall ermitteln, in dem nicht nur viel Geld sondern auch noch ein junger Mann verschwunden ist.

Ausgerechnet in ein Pelzgeschäft, unter Waffen-Narren - passionierte Jäger - und einen seltsamen Vogel führt sie die Untersuchung; Mathilda ist natürlich wenig begeistert und das noch weniger, als sie die Leute richtig kennen und zu verabscheuen beginnt… aber hat sie wirklich Grund dazu?


Wer mit dem Lesen beginnt, sollte sich erst einmal klar machen, dass die Geschichte nicht ohne Grund das Signum Cosy Krimi trägt. Das sagt nichts anderes aus, als dass der Fall eigentlich eher die Nebensache ist, der Grund, warum die eigenwillige, selbstbewusste Heldin mit schrägen Typen zusammenkommt und dabei so manche Überraschung erlebt.

Schon ihn ihrem Umfeld gibt es die kauzigen Typen wie ihre Freundin Ulla und Sam, der sich gegen seine herrische Verlobte nicht wehren kann. Und in dem Pelzgeschäft treten sie erst richtig zutage, die gruseligen Typen, die alle mehr oder weniger Dreck am Stecken haben oder ein falsches Spiel treiben. Allerdings sollte man sie auch nicht unterschätzen, das bekommt auch Mathilda zu spüren, als sie einen schwerwiegenden Fehler macht.

Die Geschichte spielt mit den vielen kleinen Begebenheiten, bietet aber auch einiges an Action und Abenteuer, so dass zumindest etwas Spannung aufkommt - die Geschichte ist aber nicht so komplex, dass man nach längerer Pause den Faden verliert.

Im Vordergrund steht der Spaß an schrägen Figuren, die teilweise der Wirklichkeit näher sind als man denkt, kleinen und fiesen Anekdoten aus dem Pelzhandel und vor allem sehr eigenwillige Ermittlungsmethoden.

Mathilda und ihr näherer Umkreis werden dabei so liebevoll dargestellt, dass man sie einfach gerne haben muss. Außerdem kommt sie auch einmal ganz ohne irgendwelche länger währenden Romanzen aus.

„Lieblings-MÖRDER“ kann man auch ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes lesen und erfüllt ganz und gar die Wünsche, die man an einen Wohlfühlkrimi hat: genügend Gelegenheiten zum Schmunzeln und Figuren, die in Erinnerung bleiben.