Nautilus 71 (Magazin)

Nautilus 71
Februar 2010
Abenteuer Medien Verlag, 2010, A4 Magazin, 52 Seiten, 4,50 EUR, ISSN 0946-3534

Von Christel Scheja

Beeinflusst durch die aktuellen Filme im Januar und Februar 2010 widmet sich die neueste Ausgabe der »Nautilus« vor allem dem Thema ›Werwölfe‹. Neben Vampiren gehören sie immerhin zu den bedeutendsten Kreaturen der Phantastik und sind aus der Horror-Literatur seit Jahrhunderten nicht mehr wegzudenken. Zudem feiern sie auch im Zuge der Romantisierung eine Renaissance, da sie nach den aristokratischen Blutsaugern die wilden und animalischen aber kraftstrotzenden Naturburschen zurückbringen.

Die Berichterstattung dreht sich zunächst um das Remake von »Der Wolfsmensch« mit einem kurzen Blick auf den Klassiker sowie eine ausführliche Vorstellung des neuen Films, ergänzt durch Interviews.
Im Zuge dessen beschäftigt man sich auch mit den Erscheinungsformen des Werwolfs in Romanen, Filmen und Comics. Sind es wirklich immer nur fluchbeladene Untiere gewesen, oder kann man in ihnen auch psychopathische Mörder sehen? Und wie sehr hat die Geschichte die Autoren und Künstler beeinflusst?
Und wie setzen heutige Schriftsteller das Werwolfmotiv um? Aktuell erschienene Romane werden beleuchtet, vor allem deutsche Autoren kommen zu Wort wie etwa Michelle Raven und Christoph Hardebusch. Nicht zuletzt gibt es eine exklusive Kurzgeschichte von Patricia Briggs um ihre Skinwalkerin Mercedes Thompson.

Neben diesem Schwerpunkt gibt es noch einige weitere Filmvorstellungen wie zu »The Surrogates« und einen Überblick, was man alles auf dem langen Weg zum Fantasy-Autor beachten sollte, einschließlich einiger Interviews mit erfolgreichen Newcomern wie Bernd Rümmelein und Jenny Mai-Nuyen.

Vor allem Werwolf-Fans kommen diesmal auf ihre Kosten und finden ihr Thema von allen Seiten betrachtet. Wie immer sind die Berichte sehr spannend und unterhaltsam verfasst und fassen kurz und prägnant die wichtigsten Informationen zusammen. Neben Einsteigern finden auch alt gediente Fans den einen oder anderen noch nicht so beachteten Aspekt und somit etwas Neues in den Kapitel.
So gesehen widmet sich dieses Heft einem sehr aktuellen Thema und ist es durchaus wert, auch einmal von den Liebhabern der romantischen Dark Fantasy durchgeblättert zu werden, vor allem wenn sie sich für mehr Facetten ihres Lieblingswesens interessieren und nach entsprechenden Buchtipps suchen.
Auch die 71. Ausgabe der »Nautilus« ist damit wieder ihr Geld wert.