Nick - Baltimore Lees Diamanten, Thomas Newton (Buch)

Nick - Baltimore Lees Diamanten
Thomas Newton
Titelbild: Hansrudi Wäscher
Verlag Peter Hopf, 2020, Hardcover, 314 Seiten, 49,90 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Das Sternenschiff wird zu einer neuen Expedition ausgerüstet. Nick und seine Kameraden wollen einmal mehr mittels des revolutionären Überlichtantriebs über die Dimensionsspule ins Parallel-Universum aufbrechen. Mit dabei auch der just von der Militärakademie abgegangene Sohn des Chefs der Weltsicherheitsbehörde und Jane Lee, die dieses Mal aber nicht Nachschub für ihren Weltraum-Zoo sucht, sondern ihr Erbe antreten will.

Ihr Vater hat auf einem der Planeten des neu entdeckten Universums einen riesigen Schatz an Diamanten versteckt - ihr Medaillon soll sie bei den dort lebenden Wilden als Erbe legitimieren.

Dumm, dass ein skrupelloser Raumfahrer von der Sache Wind bekommt und mit allen Mitteln versucht, sich den Schatz anstelle von Lee zu sichern.

Dass er einen Verräter in die Crew eingeschleust hat wird bald deutlich - doch wer ist es und wie kann man ihm und seinem Auftraggeber auf der urzeitlichen Welt das Handwerk legen?

Auf dem Rückflug wird das Schiff von einer unbekannten Rasse festgesetzt. Die  letzten Überlebenden einer Zivilisation, die sich statt der Entwicklung der Technik auf die Entwicklung ihrer PSI-Gaben konzentriert hat, will Nick und seine Kameraden zwingen, sie umzusiedeln. Dass sie dabei als Ziel einen Planeten mit einer intelligenten Bevölkerung ausgespäht haben, dass sie statt zu bitten Nick und Co. zwingen wollen führt dazu, dass es einmal mehr gefährlich für unseren Weltraumfahrer wird.


Vierzehn Großbände flossen auch in den aktuellen „Nick“-Roman ein. Thomas Newton, der die Roman-Adaption dieser übernommen hat, darf sich austoben.

Zwar sind die gebotenen Versatzstücke reichlich bekannt - auch Nick durfte schon diverse Mal auf Schatzsuche gehen, urzeitliche Planeten mit Dinosauriern und wilden Stämmen besuchen oder sich mit finsteren Ganoven und Aliens rumschlagen -, doch der Plot funktioniert.

Natürlich muss sich Newton an die zeichnerischen Vorgaben halten - und Wäscher zeichnete das, was beim Leser und Käufer ankam; ergo fiese Antagonisten, farbenprächtige Schauplätze und der Kampf um Schätze. Ob dies in den Welten des Weltraums oder im afrikanischen Dschungel passiert ist sekundär, die Grundanlage bleibt gleich.

Doch der Autor schafft es erfolgreich, einen gewissen oft genannten, selten gelesenen Sense of Wonder in seine Arbeit einfließen zu lassen. Natürlich sind die Szenen bekannt, auch der Ausgang ist vorhersehbar - dennoch gelingt es Newton, seine Leser an die Seiten zu bannen, sie mit unseren Helden mitfiebern zu lassen und den Alltag vergessen zu machen. Gut gemacht!