Ich bin eine Spinne - na und? 4 (Comic)

Okina Baba
Ich bin eine Spinne - na und? 4
Titelbild und Zeichnungen: Asahiro Kakasho
Charakterdesign: Tsukasa Kiryu
Übersetzung: Jan-Christoph Müller
Cross Cult, 2019, Paperback, 192 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-96433-221-9

Rezension von Christel Scheja

„Ich bin eine Spinne - na und?“ nutzt eine interessante Prämisse. Die Geschichte spielt mit den Mechanismen der Computergames, wenngleich aus der Sicht einer Betroffenen. Und so langsam kann man sich wirklich fragen, inwieweit die junge Schülerin wirklich in dieser Welt gefangen ist, die nur aus einem Dungeon zu bestehen scheint.


Die Spinne sitzt nun in einer höheren Ebene des Dungeons fest, denn es ist nicht so einfach, sich durch diese Magma- und Feuerhölle zu bewegen, gerade wenn man so gut wie keine Resistenzen gegen das Element und die Monster hat, die in ihm leben. Aber die Schülerin ist nicht dumm und beschließt, dass sie sich eigentlich nur weiter entwickeln muss, um durchzukommen. Also wird ein Plan entwickelt, um das zu schaffen, auch wenn ein paar Welse und Feuerdrachen dabei ihr Leben lassen müssen. Aber das ist nun einmal der Lauf der Dinge: Nur der Gerissene überlebt - und die Spinne lernt diesmal so manche wichtige Lektion.

 

In der neuen Ebene geht es natürlich in erster Linie auch um Fressen oder Gefressen werden. Die junge Heldin stößt dabei mehrfach an ihre Grenzen, aber sie lässt sich tatsächlich nicht unterkriegen und beißt die Zähne zusammen, tut entschlossen das, was sie tun muss und schafft es so, sich weiter zu entwickeln.

Dabei beginnt sie sich zu verändern. Mehr denn je verlässt sie sich auf Taktik und Logik, entwickelt sich gezielt weiter und nicht nur spontan, wie sie es am Anfang noch getan hat. Nach und nach erkennt sie so, welchen Weg sie gehen muss und macht dabei auch noch einige wichtige Erfahrungen, die sie und den Leser zum Nachdenken bringen.

Wie immer wird das ganze mit einem heiteren und frechen Unterton erzählt. Und auch der Hintergrund bekommt etwas Futter, scheinen ein paar Dinge doch nicht so unveränderlich zu sein, wie die in eine Spinne verwandelte Schülerin gedacht hat. Dementsprechend bleibt man als Leser neugierig und schmunzelt weiter über ihre Bemühungen, an Macht und Stärke zu gewinnen. Da steht ihr Schicksalsgenosse noch am Anfang - der in einem Drachen steckende Mitschüler macht gerade erst einmal nur Bemühungen, herauszufinden wo er ist.

Fazit: „Ich bin eine Spinne - na und?“ mag sich zwar auf den ersten Blick wiederholen, tatsächlich dienen die immer gleichen Entwicklungsmuster dazu, ihren Blickwinkel und den der Leser zu erweitern und dabei neue Geheimnisse zu enthüllen, die die Spannung bestens bewahren, denn scheinbar steckt mehr hinter allem als gedacht und der Dungeon-Spaß hat einen ernsteren und dramatischeren Hintergrund.