Die Legende von Korra: Die Ruinen des Imperiums 1 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 08. September 2019 13:06
Michael Dante DiMartino
Die Legende von Korra: Die Ruinen des Imperiums 1
(The Legend of Korra: Ruins of the Empire - Part 1, USA 2018)
Titelbild und Zeichnungen: Michelle Wong
Übersetzung: Michael Schuster
Cross Cult, 2019, Album, 80 Seiten, 8,90 EUR, ISBN 978-3-95981-359-4
Rezension von Christel Scheja
Nachdem die „Revierkämpfe“ in „Die Legende von Korra“ erfolgreich erledigt und auch die Macht in andere Hände als von Präsident Raiko gelegt wurden, kommen nun die nächsten Schwierigkeiten auf die junge Avatar und ihre Freunde zu. Denn ein anderer Plan läuft nicht so gut wie erwartet.
Das Erdkönigreich soll von einer absoluten Monarchie in eine Demokratie umgewandelt werden. In den einzelnen Provinzen sollen Wahlen stattfinden, damit neue Leute an die Macht kommen und das Reich in eine bessere und modernere Zukunft führen, auch wenn sich viele noch schwer damit tun.
Der junge König nimmt die Sache viel zu gelassen und tappt von einem Fettnäpfchen ins andere, während Korra und ihre Freunde ahnen, dass sie viel mehr bewegen müssen, als bisher.
Außerdem erfahren sie von neuen Schwierigkeiten, denn Guan, einer der Anführer von Kuviras Armee träumt immer noch davon, ein Imperium im alten Stil zu errichten, regiert von einem starken Mann wie ihm. Er scheint in Gaoling seinen Hauptsitz zu haben. Um ihn aufzuhalten bleibt dem Team Avatar nur eines: Sie müssen ausgerechnet mit der zusammenarbeiten, die sie erst kurz zuvor besiegten: Kuvira.
Ältere Leser werden mit Freude feststellen, dass die Geschichte um Korra spannend und auch für sie interessant fortgesetzt wird, denn die Macher ruhen sich nicht auf den Lorbeeren der Fernsehserie aus, sondern zeigen, dass die Geschichte noch lange kein Ende hat - dass wie bei Aang und seinen Freunden Siege nicht absolut, sondern relativ sind und die wirkliche Arbeit erst danach kommt.
Sie mögen dafür gesorgt haben, dass auch das Erdkönigreich langsam aber sicher in die Moderne rutscht, aber der Weg zu einer Demokratie im Stil Republicas ist noch weit, denn Viele fürchten um ihre Macht und ihren Einfluss, andere wissen noch nichts damit anzufangen - besonders schlimm sind die Ewiggestrigen die nur alte Ideen weiter verfolgen wollen, weil es ihren Wünschen entgegen kommt.
Die Helden müssen sich nun auf eine brenzlige Mission begeben und das diesmal nicht allein, denn Kuvira ist mit von der Partie und bekommt nun tatsächlich die Chance, sich zu rehabilitieren - so dass auch dieser Teil der Geschichte spannend bleiben könnte.
Natürlich ist alles vereinfacht und jugendgerecht aufgearbeitet, aber dennoch werden sich auch erfahrene Leser davon angesprochen fühlen, ist die Komplexität des Hintergrundes doch größer und vielschichtiger als gedacht. Das Ganze ist eingebettet in die übliche Mischung aus Interaktionen zwischen den Figuren, Humor und natürlich auch spannenden Abenteuern.
„Die Ruinen des Imperiums“ 1 greift den Hintergrund auf, der seit dem Ende der Fernsehserie wenig beachtet wurde und spinnt die Entwicklungen im Erdkönigreich nicht nur unterhaltsam sondern auch sehr spannend und vielschichtig weiter.