X-Men Sonderband – X-Force 4: Der Messias-Krieg 2 (Comic)

Duane Swierczynski, Craig Kyle, Christopher Yost
X-Men Sonderband – X-Force 4
Messias-Krieg 2 (von 2)
(Cable Vol. 2 + 3 # 14 + 15: Messiah War, Chapter 4 + 6/X-Force Vol. 3 # 15 + 16: Messiah War, Chapter 5 + 7, 2009)
Aus dem Amerikanischen von Michael Strittmatter
Titelillustration von Clayton Crain
Zeichnungen von Ariel Olivetti, Clayton Crain
Panini, 2010, Paperback, 96 Seiten, 12,95 EUR

Irene Salzmann

X-Force ist in die Zukunft gereist, um Cable und Hope vor Bishop zu beschützen. Dieser ist jedoch nicht ihr einziger Gegner: Bishop hat sich mit Stryfe, Cables Klon, verbündet, der seine Armee ausschickt und X-Force zu Boden zwingt. Warpath und Hope fallen ihm in die Hände. Als Stryfe Hopes Geheimnis auf die Spur kommt, beendet Bishop das Zweckbündnis.

X-Force und Cable können sich neu formieren und attackieren Stryfe in seiner Zitadelle. Wie so oft erweist sich Deadpool als unzuverlässiger Verbündeter, und auch Bishops Aktionen sorgen dafür, dass die Situation eskaliert. Dann taucht ein weiterer Feind auf, der den Geschehnissen eine völlig neue Wende verleiht: Archangel hat Apocalypse, dessen Horseman Death er einst war, geweckt. Wechselt der Kamerad nun die Seiten und kehrt zu seinem einstigen Herrn zurück? Zu allem Überfluss läuft die Frist, innerhalb der X-Force diese Zeitebene verlassen muss, unaufhaltbar ab. Wenn es ihnen nicht gelingt, den Konflikt rechtzeitig zu entscheiden und zurückzukehren, müssen sie sterben!

Im abschließenden zweiten Sammelband, der dem „Messias-Krieg“ gewidmet ist, drehen die Autoren noch einmal voll auf. Sorgte zunächst das Auftauchen von Stryfe, einem alten Gegner von Cable und den New Mutants bzw. X-Force (Vol. 1), und Deadpool, der noch unverwüstlich als Wolverine zu sein scheint und all die Jahre in einem Gefängnis verbrachte, für zwei dicke Überraschungen (nachzulesen in „X-Men“ Sonderband – Cable 4: „Messias Krieg“ 1), so kommt nun auch noch Apokalypse, der immer wieder versuchte, die X-Men zu manipulieren, ins Spiel, ferner ein Charakter aus jüngerer Zeit, der in der Mini-Serie „NYX“ und in „NYX: No Way Home“ auftauchte, sich darin mit X-23 und einigen anderen jungen Mutanten zusammenschloss, zudem Erwähnung in „X-Men: The 198 Files“ als einer der wenigen Mutanten fand, die nach „M-Day“ ihre Kräfte nicht verloren hatten.

Um dem Handlungsverlauf folgen zu können, sollte man den ersten Teil des Crossovers gelesen haben; die bisherige Handlung in „X-Force“ ist weniger relevant für die Geschehnisse, wenngleich es nicht schadet zu wissen, wieso ausgerechnet der Vanisher, ein Schurke, zusammen mit Wolverine, Domino, X-23, Warpath, Elexir und Archangel auf diese wichtige Mission geschickt wurde. Dem Nachwort kann man überdies entnehmen, weshalb Bishop, der eine Weile zu den X-Men gehörte, Hope so fanatisch verfolgt. Während die einen das Mädchen für die Zukunft der Mutanten und der Menschheit halten, sehen andere in ihr das Verderben. Wer recht hat (schon in Hinblick auf die verschiedenen Zukunftsszenarien, die bereits kreiert wurden), muss sich noch zeigen.

Die Story ist spannend und dramatisch, reich an Action und unerwarteten Wendungen. Am Schluss wird wieder an die vorausgegangen Geschehnisse („X-Men“ Sonderband – „X-Force“ 3“) angeknüpft, die Weichen für den Abschluss der offenen Handlungsstränge werden gestellt. Will man wissen, worum es geht, ist es notwendig, wenigstens den vorherigen Band (# 3) zu kennen und den nächsten (# 5) zu kaufen. Wie man es auch dreht und wendet, das vorliegende Paperback kann nur schwer für sich allein stehen.

Wenngleich es Geschmackssache ist, die Illustrationen von Clayton Craine erscheinen gefälliger als die von Ariel Olivetti. Einen richtigen Stilbruch gibt es jedoch nicht, da beide ihre Zeichnungen am PC intensiv bearbeiten.

Der vorliegende „X-Force“-Band wendet sich in erster Linie an die treuen Sammler der Serie und des Crossovers. Wer nur sporadisch nach Comics greift, hat es nicht leicht, sich in die Geschichte einzulesen und sollte sich, wenn ihm Story und Zeichnungen gefallen, zumindest die unmittelbar dazu gehörenden Bände kaufen, um ein relativ rundes Abenteuer zu erhalten.