X-Men Red 2 (Comic)

Tom Taylor
X-Men Red 2
X-Men Red 6-11, 2018/2019)
Titelbild: Jenny Frison
Zeichungen: Carmen Carnero, Rogê Antȏnio, Rain Beredo
Übersetzung: Jürgen Petz
Panini, 2019, Paperback, 132 Seiten, 16,99 EUR, ISBN 978-3-7416-1171-1

Rezension von Irene Salzmann

Jemand ist bestrebt, alle Mutanten zu diskreditieren, indem ihnen Verbrechen angehängt werden, die sie nicht begangen haben. Schlimmer noch, winzige Maschinen, Nano-Sentinels, werden auf die Bevölkerung losgelassen, und wen sie infiltrieren, der empfindet grenzenlosen Hass auf den Homo Superior und attackiert all jene, die friedlich in ihrer Mitte leben oder sie, wie die X-Men, vor mächtigen Schurken und anderen Bedrohungen zu beschützen versuchen.

Jean Grey ist vor Kurzem von den Toten wiederauferstanden. Obwohl seit ihrem Ende viel geschehen und die Welt nicht mehr die ist, die sie kannte, übernimmt sie die Führung von Team Red, um weiterhin für den Traum von Professor Xavier zu kämpfen, der Menschen und Mutanten immer Seite an Seite sah. Zwar verfügt Jean nicht mehr über die Phoenix-Kraft, dennoch ist sie mächtiger denn je - aber wird das gegen diesen starken und skrupellosen Gegner reichen?


Jean Grey war schon immer ein Liebling vieler Autoren gewesen, die mehr oder minder lange die Geschichte der X-Men gestalteten. Im Laufe der Zeit wurde sie mächtiger und mächtiger, so dass man sie für eine Weile aus der Handlung nahm und durch ihr jüngeres Ich aus der Vergangenheit ersetzte, das schon bald eine ähnliche Entwicklung einschlug. Nun jedoch ist das reifere Original wieder da und, obschon sie auf die Hilfe ihrer Kameraden angewiesen ist, um die aktuelle Gefahr zu bannen, bereits wieder auf dem Weg zur Über-Mutantin.

Zusammen mit einem internationalen Team, das teils aus langjährigen Weggefährten Jeans, teils aus Neuzugängen besteht, operiert die Gruppe von einer Basis aus, die Namor ihnen in seinem Unterwasserreich Atlantis zur Verfügung gestellt hat. Er, der lange Zeit die Luftatmer bekämpft hat, steht nun auf der Seite der X-Men und ist bereit, seine Truppen einzusetzen, um beide Völker vor dem Angreifer zu bewahren. Dieser greift erst Atlantis an und dann die X-Men, wobei Jean sein bevorzugtes Ziel ist. Sie soll sterben - aber wer schon so oft gestorben ist wie sie, den bringt nichts mehr so leicht um, und ein paar Tricks hat sie auch auf Lager.

Da „X-Men Red“ nach elf US-Heften abgeschlossen ist, bleibt die Frage, welche Autoren sich als  nächste dieser Figur annehmen werden und ob diese sie wieder etwas von ihrem Podest herunterholen wollen, um den Storys zu mehr Bodenständigkeit und Spannung zu verhelfen sowie mehr Raum für die Charakter-Entwicklung zu bieten.

Die Zeichnungen sind guter Durchschnitt, wobei jene von Carmen Carnero die gefälligeren sind.

„X-Men Red“ 2 weist einige interessante Ansätze und überraschende Wendungen auf, doch ‚Super-Jean auf Weltverbesserungs-Mission‘ lässt den Funken nicht so recht überspringen.