Fables: Everafter - Es war einmal… 2: Die Legende von Robert Fleckland (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Montag, 11. Dezember 2017 19:28
Fables: Everafter - Es war einmal… 2
Die Legende von Robert Fleckland
(Fables: Everafter 7-10, 2016/2017)
Autoren: Dave Justus, Lilah Sturges, Mark Buckingham
Zeichner: Travis Moore, Mark Buckingham
Übersetzung: Gerlinde Althoff
Panini, 2017, Paperback, 148 Seiten, 16,99 EUR, ISBN 978-3-7416-0520-8
Rezension von Christel Scheja
Die Geschichte der Fables ist noch nicht zu Ende erzählt, denn auch nach den ganzen Veränderungen und dem Sieg über Mr. Dark hören die Probleme nicht auf, denn ihre magischen Enklaven und Reiche sind nun auch für die Menschen Realität und immer wieder nutzen Fables ihre besonderen Kräfte gegen die normalen Sterblichen - oder gefährliche magische Artefakte geraten in deren Hände.
Und genau dafür sind die Schattenspieler da. Sie agieren als Agenten, die die Aufgabe haben, hart durchzugreifen, wenn Märchenfiguren über die Stränge zu schlagen. Allerdings hat es einige Veränderungen im Team gegeben. Zu Bo Peep und ihrem Mann Peter Piper ist Connor Wolf gestoßen, Sohn von Bigby Wolf und Snow White, der seine Energie für etwas Vernünftiges verwenden soll, aber er ist immer noch recht ungezähmt und voreilig in seinem Handeln.
Und dann wurde auch noch Hänsel getötet, so dass wieder eine Stelle vakant ist. Und die soll ausgerechnet Bobby Fleckland einnehmen, der erste normale Junge, der zu einem Fable wurde und deshalb auf die magische Schule der Fables gehen durfte. Er soll nun zeigen was er kann, als drei Jugendliche Artefakte in die Hand bekommen und damit beginnen eine High School und deren Schüler zu terrorisieren. Tatsächlich scheint er erst den richtigen Weg zu finden, aber schafft er es wirklich ohne Erfahrungen und nur durch seinen Idealismus, das Verhängnis aufzuhalten?
Leider ist der Zauber der Fables dahin, auch wenn die Geschichte immer noch einen gewissen Reiz hat. Aber die mythische und magische Seite der Saga, das Spiel mit den vielen verschiedenen Märchen-Elementen, die zum Teil auch genutzt wurden um sich über die heutige Gesellschaft lustig zu machen, ist leider nicht mehr vorhanden, sondern hat einer viel actionreicheren Handlung Platz gemacht, zu der auch diesmal wieder ein gehöriger Schuss Horror kommt.
Connor Wolf tritt in den Hintergrund und ist eher für eine Nebenhandlung und ein paar Gags verantwortlich. Bobby Fleckland trägt diesmal die Geschichte. Der junge Mann, der gerade in der Welt der Fables einen gewissen Ruf weg hat, muss beweisen, dass er diesem gerecht wird und die Legenden um ihn nicht nur Lug und Trug sind.
Die Rahmenhandlung ist allerdings so klischeehaft wie sie nur sein kann. Drei Nerds - der eine dürr und schwach, der andere fett und der dritte eine schüchterne Brillenschlange - werden in der Schule natürlich gemobbt, gerade die sportlichen Jungs haben es auf sie abgesehen. Das Blatt wendet sich natürlich ganz schnell, als die drei Artefakte in die Hand bekommen, durch die sie jede Hemmung verlieren und ihre dunklen Seiten zeigen und sich an denen rächen, die sie vorher nur verlachten.
Es ist schon interessant, wie Bobby, das Problem zu lösen beginnt, aber darin liegt auch der Knackpunkt - denn das Dilemma wird letztendlich nicht so richtig aufgelöst und erklärt, die Leser vor vollendete Tatsachen gestellt. Sein Charakter und seine Geheimnisse werden zudem völlig verschenkt, da Andeutungen nicht weiter ausgeführt zu werden. Die Schattenspieler sind außerdem diesmal kein wirkliches Team, denn jeder scheint in diesem Band an einem anderen Problem zu arbeiten. Leider wurden dadurch die wenigen interessanten Ansätze verschenkt, was der Spannung nicht gerade gut tut und auch die Geschichte nur wie eine Nummern-Revue wirken lässt.
„Fables: Everafter - Es war einmal… 2“ verliert im zweiten Band ziemlich, denn auch wenn die Geschichte ausgesprochen interessant beginnt, so ist die Auflösung eher enttäuschend bis schwach und bietet nur eine Aneinanderreihung von Klischees, durch die die Geheimnisse um die neue Figur und der charmante Witz, den man von früher her kennt, leider völlig verloren gehen.