The Art of Star Wars: The Clone Wars (Buch)

Frank Parisi & Gary Schepke
The Art of Star Wars: The Clone Wars
(The Art of Star Wars: The Clone Wars, 2009)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Timothy Stahl
Titelbild von Matt Glaser Zeichnungen von Matt Glaser, Kilian Plunkett, Dave Filoni u. a.
Vorwort von George Lucas
Panini, 2010, Hardcover, 272 Seiten, 39,90 EUR, ISBN 978-3-8332-2035-7

Christel Scheja

Blickt man auf die vergangenen Jahre zurück, so ist das „Star Wars!-Universum um einiges gewachsen. Nicht nur Comics und Romane füllen inzwischen die Lücken vor, zwischen und nach den Filmen aus, die Franchise hat auch das Fernsehen für sich entdeckt. Dienten die 2D-Zeichentrick-Mini-Folgen noch dazu, einen Testballon zu starten, um zu sehen, wie „Star Wars“ auf den Fernsehzuschauer wirken würden, so hat die neue Fernseh-Serie „Star Wars: The Clone Wars“ im 3D-Animationsstil ernsthaftere Ambitionen. Die halbstündigen Folgen sollen nicht nur die altgedienten Fans mit neuem Futter versorgen, sondern auch neue dazugewinnen, die bisher vielleicht noch nicht alt genug waren, die Filme zu sehen oder aber sie bisher nicht wahrgenommen haben. Und der Erfolg gibt den Machern recht, denn inzwischen ist die zweite Staffel der Fernsehserie mit Erfolg im amerikanischen und internationalen Fernsehen gelaufen.

„Star Wars: The Clone Wars“ ist zwischen dem zweiten und dritten Film der Prequel-Trilogie angesiedelt. Gerade die drei Jahre, in denen die Republik gegen die Separatisten und ihre Droidenarmeen kämpfen, bieten sehr viel Stoff für actionreiche und dramatische Geschichten, denn das Kriegsglück ist mal der einen, mal der anderen Seite hold und immer wieder werden die Helden dazu gezwungen, Entscheidungen zu treffen, die vielleicht ihrem Glauben widersprechen.

Im Mittelpunkt stehen natürlich die Jedi, die man bereits aus den Filmen kennt oder dort als Statisten gesehen hat. Viele, wenn auch nicht alle Abenteuer, stellen Anakin Skywalker und Obi Wan Kenobi in den Mittelpunkt. Zu ihnen gesellt hat sich eine neue Figur, die gerade die jüngeren Zuschauer binden soll, der jugendliche, weibliche Padawan Ahsoka Tano. Gemeinsam decken sie Intrigen und Komplotte der Separatisten auf, durchbrechen Blockaden und befreien unterdrückte Völker und Planeten. An ihrer Seite steht ein Spezialtrupp von Klonkriegern, die später nicht nur eigene Namen wie Cody und Rex erhalten sondern auch so etwas wie Persönlichkeit entwickeln.

Nicht selten interagieren die Helden dabei mit den gefährlichsten Feinden der Gegenseite – Count Dooku und seinen Vasallen wie General Grievous. „The Art of Star Wars: The Clone Wars“ zeigt nun, welche Arbeit hinter dem Pilotfilm und den einzelnen Folgen der Serie stecken, und welche Arbeitsschritte benötigt werden, um die Figuren zum Leben zu erwecken.

Allein der Entwurf der Charaktere, der Nebenfiguren und der Planeten, auf denen sie sich bewegen, kostet sehr viel Arbeit. Bei Personen wie Obi Wan Kenobi und Anakin Skywalker muss zudem eine Brücke zwischen dem Bild, das die Fans aus dem Filmen mitgenommen haben, und dem, was sie in der Serie darstellen sollen, gebaut werden. Gerade Anakin scheint da sehr viele Schwierigkeiten gemacht zu haben. Auch scheint Ahsoka zunächst älter konzipiert worden zu sein.

Der Bildband präsentiert Entwurfsskizzen, die teilweise sehr stark von dem späteren Ergebnis abweichen, dreidimensionale Modelle, die später für die Umsetzung in 3D verwendet werden konnten, Ausleuchtungstests und Mattepaintings, die später sogar in der Serie verwendet werden.

Im Rahmen des Pilotfilms werden auch die wichtigsten Charaktere abgehandelt, die neben Anakin, Ahsoka und Obi-Wan immer wieder auftauchen – Padme Amidala zum Beispiel. Auch wird grob die Handlung zusammengefasst, damit man weiß, worum es in der Geschichte eigentlich geht.

Das wird auch bei der nachfolgenden Vorstellung der einzelnen Folgen der Serie so durchgezogen. Meistens hängen zwei bis drei davon ohnehin thematisch zusammen. Der kurzen Inhaltsangabe folgt ein kurzes Sammelsurium an Figurenentwürfen, an denen sich die Animatoren orientieren konnten und die speziell nur in diesen Episoden oder erstmals dort auftauchen. Dazu kommen Abbildungen von Hintergründen und Schiffen, Droiden oder Stationen und nicht zuletzt kleine Anekdoten.

Es ist bemerkenswert, dass auch Klonkrieger Pin-Ups in ihren Spinden hängen haben und sich so gar nicht so sehr von ihren menschlichen Kollegen unterscheiden. Beleuchtungskonzepte zeigen, wie bestimmte Szenen später in 3D wirken sollen. Am Ende gibt es auch noch einen Ausblick auf Staffel 2.

Alles in allem kommt vor allem der Fan, der in der actionreichen und rasanten Serie kaum Gelegenheit dazu hat, einen Blick auf die vielen Details zu werfen, auf seine Kosten und kann sich in aller Ruhe die teilweise sehr ausgefeilten Hintergründe, Rassen und Planeten anschauen aber auch vieles über die Arbeit an den Folgen – angefangen mit den Entwürfen bis hin zu den Storyboards – die Schwierigkeiten und Erfolge erfahren und über die ein oder andere amüsante Anekdote schmunzeln. Durch die Zusammenfassung der Handlung kann er sich zudem noch einmal an das Geschehen zurückerinnern und weiß wieder, was er vor sich hat.

Die Zeichnungen und Abbildung sind je nach ihrem Zweck sehr grob und skizzenhaft, dann aber auch wieder sehr ausgefeilt und detailreich. Es gibt keine unbebilderte Seite und manchmal ziehen sich besonders aufwendige Gemälde auch über zwei Seiten. Für jugendliche Leser ist der Band weniger geeignet, da er sich mehr auf die Animationsarbeit als auf die Inhalte der Serie konzentriert. Aber wer sich schon immer für die Erschaffung einer Serie interessiert hat und Inspiration für eigene Geschichten sucht, kann dort sehr viel Material finden.

„The Art of Star Wars: The Clone Wars“ ist ein Geschenk an die Fans und versöhnt auch ein wenig mit der ungewohnten Darstellung der Figuren in der Animationsserie, die sicherlich nicht allen gefällt, da man hier doch einiges über den Hintergrund und das Konzept der Serie und ihre Kunst aus der Sicht der Künstler, Autoren und Regisseure erfährt.