David Johnson 1: Der Kult von Connemara, Joolie Barker (Buch)

David Johnson 1
Joolie Barker
Der Kult von Connemara
Kelter, 2010, Taschenheft, 128 Seiten, 2,40 EUR

Carsten Kuhr

Als zweite der drei neuen Reihen im Kelter Verlag ist Mitte Mai „David Johnson“ gestartet. Ganz bewusst haben Verfasserin und Verlag sich hierbei an den erfolgreichen „Indiana Jones“-Filmen orientiert, und wollen den Leser mit einer Mischung aus wissenschaftlich-phantastisch angehauchten Abenteuergeschichten in ihren Bann ziehen.

Die Story des ersten Bandes ist schnell zusammengefasst. Aus dem Britischen Museum für Mystische Kunst wird eine Statue entwendet. Die neu bestellte Leiterin des Museums wendet sich an den Sprachwissenschaftler und Kulturhistoriker David Johnson und bittet diesen, das Verbrechen aufzuklären und die Statue wieder zu beschaffen.

Die Spur führt zunächst über Mexiko nach Guatemala. Einem alten, verschollenen Buch voller Bannsprüche ist zu entnehmen, dass mithilfe der entwendeten Statue und einer zweiten Figur zu einer ganz bestimmten Zeit eine uralte Macht beschworen werden kann. Ein finsterer Menschenschinder will sich mit den durch das Ritual verliehenen gottähnlichen Kräften zum Herrn der Welt aufschwingen...

Die mir unbekannte Autorin bedient sich weidlich aus dem gängigen Fundus entsprechender Vorbilder. Der despotisch-gierige südamerikanische Großgrundbesitzer darf ebensowenig fehlen, wie die verarmten Bauern, dazu unser wissensdurstiger Held nebst Helfer. Und natürlich geht es einmal mehr darum, einen finsteren Plan um die Weltherrschaft zu vereiteln.

Das strotzt nur so von Klischees, ohne dass man der Autorin zugutehalten könnte, diese zu persiflieren. Stattdessen „verwöhnt“ sie uns mit solch umwerfenden Erkenntnissen, wie, dass der Urwald grün, das staubige Felsplateau karg und die Verbrecher böse sind. Von Flair und Tempo ist nichts zu erblicken, die Landschafts- und Ortsbeschreibungen sind oberflächlich und austauschbar, die Personen stereotyp und der Plot schlicht vorhersehbar und damit langweilig.

Das ist, so leid es mir tut dies zu sagen, allerhöchstens Amateurniveau, lässt genau das, was der Leser einer solchen Serie eigentlich sucht – also Exotik und Spannung – vermissen und wird so sicherlich schon bald wieder vom Kiosk verschwinden.