Avatar - Der Herr der Elemente 14: Nord und Süd 1 (Comic)

Bryan Konietzko, Michael Dante DiMartino & Gene Luen Yang
Avatar - Der Herr der Elemente 14
Nord und Süd 1
(Avatar - The Last Airbender: Nord and South - Part 1, 2016)
Übersetzung: Michael Schuster
Titelbild und Zeichnungen: Gurihiru
Cross Cult, 2016, Album, 80 Seiten, 8,90 EUR, ISBN 978-3-95981-024-1

Rezension von Christel Scheja

Während Aang ganz offensichtlich Zuko beisteht, kehren Katara und Sokka in der neuesten Serie von „Avatar - Der Herr der Elemente“ mit dem Titel „Nord und Süd“ nach Hause zurück. Zu lange sind sie fort gewesen, haben sich auf der Welt herumgetrieben. Nun wollen sie ihre Wurzeln wieder finden.

Allerdings erleben sie bei ihrer Ankunft einen Schock, denn ihre Heimat hat sich stark verändert. Aus dem kleinen Dorf mit den Iglus ist mittlerweile eine Stadt geworden mit Häusern, die denen im Norden gleichen, und Industrie hat Einzug gehalten. Federführend scheinen die junge Malina und ihr Bruder zu sein, die extra gekommen sind, um ihr Wissen weiter zu geben. Doch sind die beiden wirklich so selbstlos wie sie sich geben?

Und auch ihr Vater ist nicht länger nur das Oberhaupt ihres kleinen Stammes, sondern aller Bewohner des Südpols und scheint das zu genießen. Allein Gran-Gran ist die alte geblieben und hat endlich ihr Glück an der Seite von Meister Pakku gefunden.

Während Katara und Sokka die Überraschungen erst einmal zu verdauen versuchen und nicht so recht wissen, ob sie sich freuen oder entsetzt sein sollen, beobachten sie einen Diebstahl. Das führt zu der Erkenntnis, dass nicht alle hier unten freudig in die Zukunft sehen, sondern ihre eigenen Pläne haben…


Auch wenn sie in sich geschlossen sind, so greifen die einzelnen „Avatar“-Trilogien doch ineinander. Das merkt man auch diesmal, denn es gibt immer wieder Rückbezüge auf frühere Erlebnisse der Geschwister im Erdkönigreich. Längst überfällig war die Rückkehr zum Wasserstamm im Süden, doch ist es wirklich gut, was da geschieht - auch wenn die Entwicklungen im ersten Moment positiv erscheinen? Wieder einmal sind die Geschwister diejenigen, die die Missstände als erste sehen und zu spüren bekommen.

Im ersten Band wird natürlich erst einmal das Szenario aufgebaut und man lernt die möglichen Helden und Schurken der Geschichte kennen. Denn auch diesmal ist noch nicht so ganz klar, was die verschiedenen Gruppen eigentlich vorhaben und ob sie mit ihren Plänen dem südlichen Wasserstamm eher schaden als helfen.

Die Geschichte bleibt zwar einfach gestrickt, bietet aber auch für Erwachsene genug Raum für Spekulationen. Die Entwicklungen sind interessant und zeigen, dass auch Katara und Sokka inzwischen erwachsen geworden sind und nicht mehr so ganz aus ihren Rollen heraus können, denn sie müssen sich einmischen - aber das ist auch die unterhaltsame Seite der Geschichte; ihre Aktionen sorgen für Spannung und Humor. Schön ist auch das Wiedersehen mit liebgewonnenen Figuren, die ebenfalls einen Schritt nach vorne gemacht haben.

Mit „Nord und Süd“ 1 startet eine weitere spannende Trilogie von „Avatar - Der Herr der Elemente“, die Lust auf mehr macht - wirft die Geschichte doch endlich einen Blick auf den lange vergessenen Wasserstamm im Süden, der Heimat zweier Helden, die sich überraschend stark verändert hat und den Auftakt zu spannenden Ereignissen bietet.