Star Trek Prometheus 1: Feuer gegen Feuer, Bernd Perplies & Chistian Humberg (Buch)

Star Trek Prometheus 1
Feuer gegen Feuer
Bernd Perplies & Chistian Humberg
Titelbild: Martin Frei
Cross Cult, 2016, Taschenbuch, 542 Seiten, 16,00 EUR, ISBN 978-3-86425-851-0 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Nun ist es endlich soweit, der erste „Star Trek“-Roman aus deutscher Feder ist erschienen. In Abstimmung mit den Rechteinhabern durften Bernd Perplies und Christian Humberg ihren Teil zur Saga beitragen, denn „Star Trek Prometheus“ ist nicht nur genehmigt, sondern auch in den Kanon eingebunden worden. „Feuer gegen Feuer“ ist der erste Roman der Trilogie, die im monatlichen Abstand erscheinen soll, um so das Jubiläumsjahr der Serie und des Universums gebührend zu feiern.

 

Auch im Jahr 2385 kommt der Alpha-Quadrant nicht zur Ruhe. Zwar sind die Borg ein für alle Mal besiegt und der Typhon-Pakt gibt derzeit Ruhe, auch wenn hinter den Kulissen weiter der Kalte Krieg schwelt; sonst ist kein größerer Gegner mehr in Sicht. Dann ereignen sich an der Grenze zum klingonischen Reich mehrere brutale Anschläge. Der Terror fordert viele Tausende von Toten. Da weder Föderation noch Klingonen verschont bleiben, senden beide Regierungen Schiffe aus, um sich genauer umzusehen und den Urheber der Attacken auszuschalten.

Verdächtige gibt es gleich mehrere. Einmal das fremdartige Volk der Renao, das gerade erst die überlichtschnelle Raumfahrt für sich entdeckt hat und im nahem Lembatta-Cluster siedelt, und dann natürlich der Typhon-Pakt, im speziellen die Romulaner. Captain Richard Adams von der „U.S.S. Prometheus“ und seine Crew dürfen sich in der Folge nicht nur mit allerlei Geheimnissen, sondern auch mit dem hitzköpfigen Captain Kromm vom Klingonenraumer „I. K. S. Bortas“ herumschlagen, der ihnen zur Seite steht. Wenigstens bekommen sie bei all dem auch noch prominente Unterstützung…


Kann ein Roman aus deutschen Landen die gleiche Qualität wie die amerikanischen Bücher zum Franchise haben? „Feuer gegen Feuer“ gibt die richtige Antwort: Ja es ist möglich, denn mit Christian Humberg und Bernd Perplies haben sich nicht nur begabte Autoren an die Materie gesetzt sondern auch begeisterte Fans, die das Franchise als solches lieben, schätzen und verinnerlicht haben.

Man merkt, wie genau sie recherchiert haben, um ihre Geschichte sauber in den Kanon des alten Serien-Universums einzufügen, das ja durch viele andere Trilogien und Serien in Buchform weitergeschrieben wurde. So fühlt sich alles wie aus einem Guss an, auch die bekannten Persönlichkeiten lesen sich nicht anders als bei den Amerikanern.

Wie immer steht das Ganze im Zeichen eines größeren Geheimnisses, das in diesem Band natürlich noch keine Auflösung findet. Zwar ist die Handlung halbwegs in sich geschlossen, es werden aber genug neue Fragen aufgeworfen. Und man kann auch davon ausgehen, dass der bisher im Raum stehende Prolog auch noch seinen Sinn bekommen wird.

Die Geschichte bietet eine gute Mischung aus Abenteuer und Action; mehr als einmal geraten Schiff und Crew in brenzlige Situationen, steht die Geschichte voll und ganz im Zeichen der Ideale und Prinzipien, die das „Star Trek“-Universum auszeichnen. Das Einzige, was noch ein wenig blass wirkt, sind die eigenen Figuren um Captain Adams, die noch nicht die Gelegenheiten hatten, gegenüber den schillernden Gaststars - vor allem einem! - wirklich großartig Profil zu entwickeln, was sich in den kommenden Bänden noch ändern kann.

Die Autoren geizen zudem nicht mit Andeutungen und Anspielungen, so dass sich auch der altgediente Fan amüsieren wird, ohne dass der Lesefluss unterbrochen wird. Als besonderen Bonus gibt es eine farbige Karte zum Ausklappen, die die „U.S.S. Prometheus“ von allen Seiten zeigt und so auch dabei unterstützt, sich das neue Schiff vorzustellen.

„Feuer gegen Feuer“, der erste Band von „Star Trek Prometheus“, bietet kurzweilige Unterhaltung mit all den Zutaten, die man erwartet. Dabei fällt es nicht einmal auf, dass der Roman aus deutscher Feder ist, denn die Autoren Bernd Perplies und Christian Humberg fügen ihre Ideen harmonisch, atmosphärisch dicht und vor allem spannend in das Universum ein, so dass sich für Fans mehr als ein Blick lohnt.