Conan 12: Cimmeria (Comic)

Conan 12
Cimmeria
(Cimmeria)
Autor: Timothy Truman
Zeichner: Tomás Giorello, Richard Corben
Farben: José Villarrubia
Übersetztung: Michael Strittmatter
Lettering: RAM
Panini, 2010, Paperback mit Klappenbroschur, 196 Seiten, 19,95 EUR, ISBN 978-3-86607-956-4

Christel Scheja

Ernüchtert und erschöpft von seinen Abenteuern kehrt der junge Conan nach Hause zurück. Über Jahre hat er sich als Dieb und Söldner in den zivilisierten Reisen herumgetrieben, nun sehnt er sich nach der Heimat. Robert E. Howard hat diesen Abschnitt der Geschichte seines Helden nie näher beschrieben, so dass die Künstler und Autoren seit den späten 1960er Jahren freie Hand haben, diese Geschichten zu gestalten. So wie in der Miniserie "Conan the Cimmerian", die nun als 12. Band der "Conan"-Reihe erscheint.

Kaum hat er die Grenzen nach Cimmeria überschritten, gerät der junge Krieger in einen Hinterhalt. Ein einäugiger Mann rettet ihm das Leben und versorgt seine Wunden. Conan spürt, dass mehr als Hilfsbereitschaft dahintersteckt und beschließt wachsam zu bleiben, vor allem, als der Alte eine Geschichte zu erzählen beginnt, die ihm sein Großvater selbst schon einmal erzählt hat. Ähnlich wie Conan war auch Connacht ein Abenteurer, der seine Heimat im südlichen Cimmerien hat verlassen müssen, nachdem er einen Häuptlingssohn getötet hat. Zunächst streift er eher ziellos umher, mischt sich aber immer dann ein, wenn er glaubt, Unrecht zu sehen.

So legte er sich auch mit den Sumpfleuten an, die eine Mutter und ihre Kinder opfern wollten. Zwar gelingt es ihm nicht mehr die Frau zu retten, wohl aber die beiden Jungen. Doch etwas scheint mit ihnen nicht zu stimmen.

Am nächsten Morgen ist sein Pferd tot – einige Nächte später die Tochter eines Bauern, der ihm und den Kindern Zuflucht bietet. Der Krieger ahnt, dass die Bestie näher ist als ihm lieb ist und handelt – doch auch hier erkennt er Unrecht und verschont die Unschuldigen.

Wie ähnlich Conan ihm ist, zeigt sich, als er eine junge Frau beschützt, die vor den Aesir flieht. Sie will zu ihrem Stamm zurückkehren, weil sie das Kind des Häuptlingssohns unter ihrem Herzen trägt. Und so wird auch diese Heimkehr nicht ganz so friedlich, wie sich Conan erhofft hat, denn die Verfolger bleiben ihm und dem Mädchen dicht auf den Fersen.

Wie sein Großvater muss auch er wieder mit Verrat und Heimtücke fertig werden – hat aber auch treue Gefährten, die noch Ehre im Leib haben und nun beschließen eine alte Schuld einzulösen.

"Conan" ist eine der Reihen, die immer wieder angenehm zu überraschen wissen. Gerade "Cimmeria" erzählt ineinander verwobene und atmosphärisch dichte Geschichten, die von Howard selbst stammen könnten.

Dabei besteht eine strikte Trennung zwischen den Zeichnern. Während Tomas Giorello mit gewohnt klarem Strich die Gegenwart erzählt, gestaltet Richard Corben diesmal die Blicke in die Vergangenheit und Connachts Abenteuer, die durch seinen Zeichenstil noch ein wenig altertümlicher wirken.

Wie üblich gibt es die gewohnte Mischung aus Action und Beschreibung – diesmal aber mit einer angenehm intelligenten Handlung und einigen überraschenden Wendungen garniert. Denn die Motive der meisten Figuren werden erklärt und nicht alles geht so aus, wie man erwartet. Dazu kommen recht interessante Nebenfiguren – und das liegt nicht nur daran, dass sowohl der Einäugige als auch das Mädchen eng mit Conans und Connachts Schicksal verknüpft sind.

Am Ende ist man jedenfalls fast schon ein wenig wehmütig, dass die Geschichte schon wieder zu Ende ist. Lesen kann man die Geschichte übrigens auch ohne Kenntnis der vorhergehenden Bände, da alles Wichtige in der Handlung selbst zu finden ist.
Diesmal halten sich Kämpfe und ruhige Szenen die Waage, so dass sich die spannende Sword & Sorcery-Geschichte stimmungsvoll entfalten kann.

Deshalb sei "Cimmeria" nicht nur den üblichen Comic-Lesern sondern allen Fantasy-Fans empfohlen, die nicht nur actionreiche sondern auch atmosphärische dichte und spannende Abenteuer von Conan mögen, die sehr zudem nahe an den Geschichten sind, die Robert E. Howard noch selbst schrieb.