Lustiges Taschenbuch 400 (Comic)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 17. April 2010 12:37
Lustiges Taschenbuch 400
Jubiläumsausgabe
Ehapa, 2010, Taschenbuch, 254 Seiten, 4,99 EUR
Irene Salzmann
Das alle vier Wochen erscheinende „Lustige Taschenbuch“ des Berliner Ehapa Verlags hat die Nummer 400 erreicht. Seit Oktober 1967 sind das gut 250 Millionen „LTBs“, pro Jahr in der Regel 13 Bände, jeder mit ca. 250 Seiten und einer Erstauflage von rund 400.000 Exemplaren. Besitzt man die komplette Sammlung, nimmt sie über sechs Meter Regal ein, oder man kann sie hochkant zu einem siebzig Meter hohen Turm stapeln. Das sind beeindruckende Zahlen – findet auch der Verlag und würdigt den Jubiläumsband mit acht Erstveröffentlichungen, dem kleinen Preis von EUR 4.99 und einer Jubiläumsbox, die vier Sonderbände enthält, welche die besten Geschichten aus jeweils hundert Ausgaben „LTB“ plus zwei unveröffentlichten Storys pro Band bietet.
Onkel Donald, seine Neffen und Vetter Dussel besuchen einen Freizeitpark, der den Figuren aus alten Kinderfilmen gewidmet ist. Während Donald und Dussel in Erinnerungen schwelgen, fühlen sich Tick, Trick und Track von den ollen Klamotten genervt. Doch dann wird aus dem schönen Ausflug ein wahrer Albtraum, in dem sie auf „Die bösen Bärenbrüder“ treffen. Zum Glück erhalten Donald und Dussel Unterstützung von einem Kollegen von der ‚Organisation zur Abwehr von Monstern aller Art’.
Angeblich wurde Kater Karlo wegen guter Führung vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen. Kommissar Hunter und Micky Maus sind skeptisch. Da ist doch bestimmt etwas faul! Maxi entdeckt drei Domino-Steine, die der Gauner verloren hat. Sehr sonderbar! Kurz darauf wird Minni entführt, die Kater Karlo nur im Austausch gegen die Spielsteine freilassen will. Um seine Freundin zu retten und dem Gegenspieler das Handwerk zu legen, entschließt sich Micky zur „Sabotage in Pumpistan“.
Onkel Dagobert erzählt seinen Neffen und Oma Duck, wie er „Seine zweite Million – Episode II“ machte. Trotz widriger Umstände ließ er eine Bahnverbindung zwischen der Ost- und Westküste bauen, doch das größte Problem zeigte sich erst unmittelbar vor der Feststellung. Da, wo sich beide Schienenstränge treffen sollten, klafft ein riesiger Krater. Was nun?
Phantomias bekommt es mit „Wiederholungstätern“ zu tun. Er kennt die Ganoven, die behaupten, sie wären ehrlich geworden und würden die Sicherheitsanlagen testen. Obwohl er zunächst misstrauisch ist, kann er ihnen keinen Diebstahl nachweisen. Nach einem ‚Coup’ verschwindet die Beute. Hat Phantomias Recht mit seiner Sorge gehabt – oder steckt etwas anderes dahinter?
Donald und seine Neffen begleiten Daniel Düsentrieb zu einem fernen Planeten. Als sie zur Erde zurückkehren, haben sie blinde Passagiere an Bord, kleine Mäuse, die sich nun in wahre Riesen verwandeln und nur an eines denken: „Her mit dem Käse!“
Die Panzerknacker wagen denn „Angriff aus der Luft“, und Onkel Dagobert hat alle Hände voll zu tun, seinen Geldspeicher zu verteidigen.
Gundel Gaukelei und ihr Rabe Nimmermehr brechen auf zum „Wiedersehen in Werwolfing“, wo ein Vetter ihres Intimus’ einen neuen Film dreht. An ihn heran zu kommen, ist gar nicht leicht, und dann passiert ein Unglück …
Onkel Dagobert möchte sich nicht von seinem Konkurrenten Klaas Klever übertrumpfen lassen, und so schlägt die Stunde der „Rolling Ducks“. Ihr Sound lockt die Teenager an – auch Daisy? Oder muss sich Donald wieder einmal seinem Vetter Gustav Gans geschlagen geben?
Fast jeder, der in Entenhausen Rang und Name hat, tritt in diesen acht („Wiederholungstäter“ ist ein Zweiteiler) zumeist aus Italien stammenden Geschichten (unter anderem gezeichnet von Romano Scarpa) auf. Verschiedene Themen werden angeschnitten, es gibt zahlreiche Anspielungen, z. B. auf „Akte X“, „Godzilla“, „Star Wars“, die Superhelden, den verrückten Erfinder, die Rolling Stones und die Rock ’n’ Roll-Ära. In Folge finden sich Storys, die heitere Alltags-Szenen aufgreifen, in die Vergangenheit entführen, zum Krimi tendieren oder sogar Mystery- und SF-Elemente beinhalten.
Aber immer steht der Spaß im Vordergrund. Egal was passiert, es wird eine kuriose Lösung gefunden, jeder bekommt, was er verdient. Man kann sich und sein Umfeld in den schrulligen Charakteren entdecken und kommt kaum aus dem Schmunzeln heraus. Der Text und die vollfarbigen Zeichnungen gehen immer Hand in Hand.
Kleine und große Disney-Fans werden vom „LTB“ 400 bestens unterhalten – die Reihe ist ein Dauerbrenner, dessen Lektüre immer wieder Freude macht.