Hellboy 14: Hellboy und die B.U.A.P. 1952 (Comic)

Mike Mignola, John Arcudi
Hellboy 14
Hellboy und die B.U.A.P. 1952
(Hellboy and the B.U.R.P. 1952, 2014/2016)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Frank Neubauer
Titelbild von Mike Mignola
Zeichnungen von Alex Maleev
Cross Cult, 2016, Hardcover, 144 Seiten, 22,00 EUR, ISBN 978-3-86425-401-7

Von Christel Scheja

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges entdeckt ein amerikanischer Wissenschaftlern in den Trümmern dessen, was die Beschwörung des untoten Mönchs Rasputin hinterlassen hat, einen jungen Dämonen. Da er an den Funken des Guten in jedem Wesen glaubt, nimmt er sich des Kindes an und ihn mit. Doch kann Hellboy wirklich ein wertvoller Verbündeter für das B.U.A.P. sein und werden?

Im Jahr 1952 ist man jedenfalls noch nicht sonderlich davon überzeugt. Bisher haben die anderen Mitglieder der Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen  ihre Bedenken, auch wenn Hellboy bisher nichts getan hat, was ihr Misstrauen rechtfertigen würde. Eher im Gegenteil, erweist er sich doch als recht friedfertiger und freundlicher Geselle. Sein Gönner und Vater, der immer noch Direktor der B.U.A.P. ist, entscheidet sich jedoch dazu, seinen Sohn auf die erste Mission zu schicken. Die Untersuchung eines abgelegenen Gefängnisses, das in einer ehemaligen Festung im Herzen Lateinamerikas liegt, scheint jedenfalls Routine zu sein.

So sieht es zumindest auf den ersten Blick für die Agenten aus, die sich erst an ihren neuen Kameraden gewöhnen müssen. Doch kaum an dem Ort angekommen, in dem Angst und Schrecken regieren, werden sie alle eines Besseren belehrt.


Mike Mignola und John Arcudi präsentieren eine klassische Hellboy-Geschichte: wieder einmal geht es darum, mysteriöse Vorkommnisse zu untersuchen, die einen übernatürlichen Hintergrund haben und sich als übler entpuppen als jeder dachte. Nach und nach kommen die Helden dem Geheimnis auf die Spur und fühlen sich in einigen Vermutungen bestätigt, in anderen wieder werden sie vollkommen überrascht. Nur eines ist anders: Noch ist Hellboy nicht anerkannter Teil des Teams, wird selbst als Störfaktor und mit großem Misstrauen betrachtet, so als könne und wolle er jederzeit die Seiten wechseln.

Auch wenn letztendlich jedem Leser klar ist, dass das nicht passieren wird, bleibt doch die Spannung erhalten, denn einige Momente lassen durchaus zweifeln, andere wieder spinnen einen neuen roten Faden, der bereits im Prolog angedeutet wird. Denn was hat es mit dem kleinen Mädchen auf sich? Wird es eines Tages zu einer Prüfung für den Jungen aus der Hölle werden? Bis auf diesen Punkt ist die Geschichte in sich geschlossen und bietet solide Mystery-Action-Kost, wie man sie auch schon aus früheren Bänden der Reihe kennt und nicht anders erwartet, so dass man den Band durchaus zufrieden, wenn auch neugierig auf mögliche Fortsetzungen, beiseite legt.

„Hellboy und die B.U.A.P. 1952“ dürfte der interessante und spannende Auftakt zu einem neuen Hanflungsbogen in der „Hellboy“-Reihe werden, auch wenn die Geschichte erst einmal abgeschlossen ist. Mit dem Blick in die Vergangenheit des Höllenjungen öffnen die Macher jedenfalls schon einmal eines der vielen Fenster, die seinen Hintergrund noch lebendiger und plastischer machen werden.