H. P. Lovecraft: Berge des Wahnsinns (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 05. Dezember 2015 10:55
H. P. Lovecraft
Berge des Wahnsinns
(At the Mountains of Madness)
Übersetzung: A. F. Fischer
Titelbild und Innenillustrationen von Timo Wuerz
Festa, 2015, 252 Seiten, 16,80 EUR, ISBN 978-3-86552-422-5 (auch als eBook erhältlich)
Von Carsten Kuhr
Dem Leser Phantastischer Literatur der dunklen Art H. P. Lovecraft vorzustellen, das hieße nun wirklich Eulen nach Athen tragen. Wer bislang noch keine Begegnung mit den Großen Alten hatte, der hat eines der essentiellen Werke der modernen Phantastik schlicht übersehen, und den beneide ich darum, sich in das Oeuvre des Meisters der Angst einzulesen.
Alle anderen aber wissen, dass Lovecraft einer, wenn nicht der maßgebende Autor und damit Vorbild für fast jeden modernen Horror-Autor unserer Zeit darstellt. Ausgehend von den ersten deutschsprachigen Ausgaben im Insel Verlag („Bibliothek des Hauses Usher“) sowie den daran schließenden Publikationen bei Suhrkamp machte sich auch die Edition Phantasia mit ihrer in Samt gebundenen Ausgabe um das Werk verdient, und auch das Haus der Angst, Festa, hat seine in neuer, werkgetreuer Übersetzung erschienen Bände beigesteuert.
Nun legt Frank Festa die bekannte Novelle „Berge des Wahnsinns“ noch einmal in einem gesonderten Buch vor. Man könnte nun unken, dass es sich schlicht um eine weitere Vermarktung des bereits diverse Male erschienen Werkes handeln würde, wenn die vorliegende Ausgabe nicht etwas ganz Besonderes darstellen würde. Timo Wuerz hat passend zum Text nicht weniger als 23 ganzseitige, kongeniale Illustrationen geschaffen, die dem Band beigegeben wurden. Dazu gesellen sich im Anhang zwei ausführliche Artikel zum Werk aus profunder Feder, so dass der Text nicht nur eingeordnet werden kann, sondern ganz neu auf den Leser wirkt.
Die Zeichnungen vermitteln die Stimmungen des Textes wunderbar, sorgen für ein ganz neues Lesegefühl. Wie bei Festa üblich, erscheint der Umschlag in Lederoptik, ein Lesebändchen ist ebenso Usus wie sorgfältige Fadenbindung. Da kann sich so mancher Verlag eine gehörige Scheibe abschneiden, wenn es darum geht, Bücher nicht nur zu produzieren, sondern auch das bibliophile Herz des Lesers zu erreichen.
So ist dies eine Prachtausgabe geworden, die in keiner Lovecraft-Sammlung fehlen darf und die jeden Cent ihres Preises wert ist.