Star-Lord 2: Rendezvous mit Hindernissen (Comic)

Star-Lord 2
Rendezvous mit Hindernissen
(Legendary Star-Lord 5-8)
Autor: Sam Humphries
Zeichnungen: Paco Medina u.a.
Übersetzung: Alexnader Rösch
Panini, 2015, Paperback, 100 Seiten, 9,99 EUR, ISBN 978-3-95798-438-8

Von Frank Drehmel

In einem heruntergekommenen Saloon auf dem entfernten Planeten Cor lauscht Peter Quill alias Star-Lord der Erzählung seines alten Freundes Lucien; und die Geschichte, die er zu hören bekommt, ist alles andere als erfreulich: Nicht nur, dass eine Gruppe, die sich selbst „Slaughter Squad“ nennt und deren Mitglieder über sehr spezielle - und immer tödliche - Fertigkeiten verfügen, den sogenannten Schwarzen Vortex gestohlen hat, sondern das nächste Ziel des Anführers der Bande - eines Kerls, der sich Mr. Knife nennt - ist Star-Lord höchstselbst.

Zwar kann Peter einem ersten Zugriff dank des beherzten Eingreifens Drax’ entgehen, aber Mr. Knife und seine Mannen sind hartnäckig. Das ist umso ärgerlicher, als Peter ein Holo-Date mit der auf der Erde befindlichen Kitty Pryde von den X-Men hat und der nicht gerade für seine Zuverlässigkeit bekannte Quill seine Beziehungstauglichkeit unter Beweis stellen will und muss. Was tatsächlich als romantisches Treffen beginnt, artet dank der sukzessiven Auftauchens der Slaughter-Squad-Mitglieder immer mehr in ein Debakel aus, an dessen Ende die Entführung Star-Lords durch Mr. Knife steht, einer Person, der Peter - euphemistisch ausgedrückt - innig verbunden ist. Für Kitty, der zu dämmern beginnt, dass ihr Holo-Date nicht ganz so läuft wie es sollte, wiederum bedeutet es, dass sie sich auf die lange Reise von der Erde aus aufmacht, um Peter zu retten.


Neben spaciger Action und den großspurigen Sprüchen eines coolen Helden darf der Leser diesmal tatsächlich einer zarten Romanze beiwohnen, wobei das Romantische schnell in eine boulevardeske beziehungsweise in eine Art Screwball-Komödie ausartet und Peter einen windelweichen Kern sowie kindliche Attitüden offenbart, die ihn gleichsam - buchstäblich - in eine Essensschlacht treiben. Überhaupt sind sämtliche Figuren eher humorvoll gezeichnet, sogar die Typen von der Slaughter Squad, die zumindest im vorliegenden Sammelband eher - indirekt - als schelmische Störenfriede denn als gemeine Mörder fungieren und Peter letztlich dazu zwingen, gegenüber Kitty Farbe zu bekennen. Unterm Strich erwartet einen also eine gleichermaßen rasante wie leichte Geschichte ohne große düstere Untertöne.

Das Artwork, für das mehrere Künstler verantwortlich zeichnen, ist lebendiger, kraftvoller US-amerikanischer Mainstream mit einer leicht mangahaften Note: zwar ohne großen Wiedererkennungswert und ohne expliziten künstlerischen Anspruch, dafür jedoch vergleichsweise „einheitlich“ und so leicht und  gefällig wie die Geschichte selbst.

Fazit: Eine komödiantische, actionorientierte Space-Romanze mit sympathischen Helden und markanten, wenn auch nicht sonderlich widerwärtigen Gegenspielern. Nette, gefällige Unterhaltung für die ganze Familie.