phantastisch! Ausgabe 59 (Magazin)

phantastisch! Ausgabe 59
Titelbild: Dirk Berger
Atlantis, 2015, Magazin, 68 Seiten, 5,30 EUR (auch digital erhältlich)

Von Christel Scheja

Pünktlich wie ein Uhrwerk erscheinen die Ausgaben der „phantastisch“ in jedem ersten Monat des Quartals, das ist auch diesmal so. In der 59. Ausgabe widmet man sich wie immer Themen, die vielleicht außerhalb des Mainstreams liegen, aber dennoch nicht minder spannend sind.

 

Mehrere Autoren und Künstler haben diesmal Rede und Antwort gestanden. Neben Patrick Rothfuss kommen auch Carl Crichtlow, Ann Leckie, die auch noch an anderer Stelle genauer vorgestellt wird, und Markus Heitz zu Wort, die nicht nur über ihre aktuellsten Werke erzählen, sondern manchmal auch über ganz andere Dinge.

Artikel beschäftigen sich mit der ungewöhnlichen Endzeit-Dystopie „California“, ein anderer Autor lässt sich über seine persönlichen Erfahrungen mit den Werken Stephen Kings aus, ein dritter listet die Romane auf, die sich auf die ein oder andere Weise mit der Wiedervereinigung Deutschlands beschäftigt haben. Es gibt einen Nachruf zu Terry Pratchett und einen interessanten Artikel über die vielen Möglichkeiten, von Stern zu Stern zu reisen. Ken Adam dürften die meisten nicht kennen - seine Designs haben alle schon gesehen, die sich die James-Bond-Filme der 60er und 70er Jahre angesehen haben. Der Designer, sein Leben und Werk, werden nicht ohne Grund vorgestellt. Nicht zuletzt rundet die Story „Was würde Sam Spade tun?“ von Jo Walton das Heft ab, dazu kommen die üblichen Rubriken mit Rezensionen und Nachrichten.


Wie immer kümmern sich die Redakteure und Autoren der „phantastisch!“ um Themen und Leute, die sonst immer übersehen werden. Gerade bei den Interviews stellen sie Fragen, die über das übliche Maß hinausgehen und gerade Autoren wie Patrick Rothfuss danken es ihnen mit den entsprechend ausführlichen Antworten. Der Autor ist auch ausgesprochen ehrlich - nicht nur, was seine Planungen für neue Geschichten angeht, er gibt auch offen zu, dass ihm der Erfolg eher zu schaffen macht.

Interessant, wenn auch viel zu kurz und damit nur oberflächlich, kratzt Bernd Robker das Thema Weltraumreisen an und fasst die Möglichkeiten zusammen, die Literatur und Film sich ausgedacht haben, ohne dabei jedoch Bezug auf irgendetwas zu nehmen. Spannend sind auch die Einblicke in die Kunst von Ken Adam, dessen Entwürfe zwar niemand gesehen hat - die fertigen Ergebnisse in den Bond-Filmen aber schon. Damit wird ein Mann gewürdigt, der gerade seiner Geburtsstadt Berlin sein Vermächtnis hinterlassen hat.

Wie immer punkten alle Texte und Interviews durch die Begeisterung für die Sache, die persönliche Note, die auch die Interviews aus der Masse vorgefertigter Antworten hervor ragen lassen.

Es lohnt sich daher auch diesmal einen Blick in die „phantastisch!“ zu wagen, wenn man sich für Themen aus Fantasy und Science Fiction interessiert, die nicht in jedermanns Munde sind.