Lynsay Sands: Ein Vampir und Gentleman (Buch)

Lynsay Sands
Ein Vampir und Gentleman
Argeneau-Serie 7
(The Accidental Vampire, 2008)
Aus dem Amerikanischen von Ralph Sander
Lyx, 2010, Taschenbuch mit Klappenbroschur, 378 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-8025-8317-9

Von Petra Weddehage

Elvi Black wurde in einen Verkehrsunfall verwickelt. Als sie erwacht, muss sie entsetzt feststellen, dass sie sich in den Hals ihrer besten Freundin Mabel verbissen hat. Diese überlebt den Angriff und schließt messerscharf: Ihre Freundin ist ein Vampir. Wie und warum ihr dies passierte, bleibt zunächst im Dunklen. Mabel, eine sehr resolute Frau, gelingt es, die Bewohner des kleinen Ortes davon zu überzeugen, Elvi in ihrem neuen Leben zu unterstützen. Seither schläft die Vampirin in einem Sarg, ernährt sich von Blut und kann sich sicher sein, dass ihre kleine Gemeinde gut auf sie aufpasst.

Mabel und die anderen sorgen sich um ihre Freundin und setzen ohne deren Wissen eine Anzeige in einem Wochenblatt auf. Mittels der Rubrik Partnersuche wollen sie sicherstellen, dass ihre Freundin nicht alleine durch ihr restliches Leben wandeln muss. Dies ruft Victor Argeneau auf den Plan. Der Vampir arbeitet für den Rat der Unsterblichen, welcher sich darum kümmert, dass die Vampire gewisse Gesetze einhalten. Unwissend hat Elvi alle gebrochen. Der Vampir hat allerdings nicht damit gerechnet, dass eine ganze Kleinstadt hinter Elvi steht. Zudem haben sich auf die Kontaktanzeige noch andere Vampire gemeldet. Sie alle sind in der Hoffnung erschienen, endlich ihre Lebenspartnerin zu finden.

Das ärgert den Unsterblichen sehr, schließlich muss er seinen Auftrag, Elvi für ihre Verbrechen zu bestrafen, erst einmal auf Eis legen. Nach und nach verfällt er jedoch dem Charme der liebenswerten, impulsiven, sehr erotischen Frau. Hier fliegen eindeutig leidenschaftliche Funken umher. Victor beginnt nach langer Zeit wieder, das Leben zu genießen, am liebsten mit Elvi an seiner Seite.

Lynsay Sands Protagonisten wirken echt und sehr authentisch. Dass sie Unsterbliche sind, ist ein netter Nebeneffekt. Doch sind es die verrückten Situationen, in die ihre Figuren geraten, die ihre Geschichten so einzigartig machen. Dieser Roman schlägt ihre bisherigen Storys um Längen. Noch nie war eine Vampirgeschichte so voller Humor und schlagkräftiger Wortspielereien. Leserinnen werden oft lauthals lachen, wenn sie die amüsanten Ereignisse verfolgen.

Elvi hat keine Ahnung von den Regeln der Unsterblichen. So liegt sie in einem Sarg, der nicht gerade bequem ist. Sie träumt von Käsekuchen und ist traurig, dass sie nicht in die Kirche darf. Da sie nie von einem Unsterblichen unterwiesen wurde, haben ihre Freundin und die Bewohner der Kleinstadt ihr Wissen über Vampire genutzt, um ihr zu helfen. Elvi darf sämtliche Klischees über Vampire ausleben. Der attraktive und recht brummig wirkende Victor erlebt allerdings sein blaues Wunder, als er in die Kleinstadt kommt. Entsetzt muss er erkennen, dass die Menschen offen mit dem Vampirismus von Elvi umgehen. Sie spenden ihr regelmäßig das eigene Blut, und sie sorgt im Gegenzug dafür, dass es ihren Freunden gut geht.

Die Situationskomik ist unübertroffen. Wehe, ein Mann stellt sich zwischen eine Frau und ihren Käsekuchen! Es darf herzlichst gelacht werden.

Natürlich gibt es auch erotische Momente, die sehr explizit beschrieben werden. Da diese aber gut in die Geschichte passen, dürfen sich Leserinnen auf eine spannende Story freuen, die wieder alles verspricht, was Fans von Lynsay Sands gewohnt sind.

Am Ende des Bandes gibt es einen Stammbaum der Familie Argeneau. Dies hilft die Übersicht zu behalten. Die weiteren Bände über den Argeneau-Clan sind in Vorbereitung.