Planet der Affen – Zeitenwende 2: Kataklysmus (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 11. Juni 2015 11:08
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Corinna Bechko, Gabriel Hardman
Planet der Affen – Zeitenwende 2: Kataklysmus
(Planet of the Apes: Cataclysm, 1-3, 2014)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Andreas Kasprzak
Titelbild von Alex Ross
Zeichnungen von Damian Couceiro & Mariano Taibo
Cross Cult, 2015, Hardcover, 288 Seiten, 26,00 EUR, ISBN 978-3-86425-573-1
Von Christel Scheja
Auch wenn „Planet der Affen“ derzeit eine Art Reboot erlebt, die klassischen Filme aus den 60er und 70er Jahren sind nicht vergessen und bilden die Grundlage der Comicserie, die derzeit bei Cross Cult erscheint. Wer genau in „Zeitenwende“ hineinliest, wird sich sehr schnell wieder in die Welt versetzt fühlen, die „Planet der Affen“ und „Rückkehr zum Planet der Affen“ einst geschaffen haben. Das merkt man vor allem bei „Kataklysmus“, dem zweiten Teil der Saga.
Zwölf Jahre ist es her, da eine Vielzahl von Morden die Affenstadt erschütterte und dies zu Veränderungen in der Gesellschaft führte. Zwar wurden den Schimpansen damals mehr Rechte zugestanden, letztendlich haben aber die konservativen Kräfte unter der Führung von Zaius gewonnen. Dieser versucht nun mit aller Gewalt, die alte Ordnung beizubehalten, auch wenn immer deutlicher klar wird, dass dies auf Dauer nicht gelingen kann. Denn auch von außen her gibt es Probleme. Immer wieder überfallen Unbekannte die Siedlungen in der Nähe der Verbotenen Zone. Und dabei handelt es sich nicht unbedingt um Affen – es sind Menschen, die Waffen tragen und auf Pferden reiten.
Während die Affen versuchen, diesem Problem Herr zu werden, erschüttert eine andere Katastrophe ihre Welt: Der Mond zerbirst eines Tages in viele Einzelteile – und auch wenn der Meteoritenhagel die Affen weitestgehend verschont, so ist das doch nur der Anfang vom Ende. Das entstehende Chaos nutzen aber auch Dissidenten und Exilanten, um ihre Ränke zu spinnen, doch sie alle werden schließlich von einer dritten Macht überrascht, die viele Jahre im Untergrund der Verbotenen Zone gelauert hat und nun ihre zerstörerischen Pläne in die Tat umsetzen will.
Fans der Saga werden sehr schnell ahnen, welche Konflikte im Hintergrund schwelen und schließlich den Katakysmus einleiten. Die Geschichte bindet die wichtigsten Elemente aus den ersten beiden Filmen der Saga geschickt ein und erzählt dabei, wie auch schon in den früheren Geschichten, alles aus der Sicht einiger weniger Figuren, die noch immer versuchen, einerseits in der Affenstadt zu überleben und andererseits ihre eigene persönliche Einstellung zu bewahren. Es gibt zudem ein Wiedersehen mit vielen Personen aus dem ersten „Zeitenwende“-Band, auch ein wohl vertrauter Mensch darf sein Gesicht zeigen. Die Fäden werden gelungen weitergesponnen, und auch wenn der Ausgang letztendlich klar ist – der Weg dorthin wird reich an Wendungen erzählt und wird dadurch nicht langweilig.
Natürlich spielen auch die großen Themen eine Rolle: die Versuche von Zaius den neuen Affengenerationen zu verschleiern, dass einst die Menschen an der Spitze der intelligenten Wesen standen und nicht sie, das menschenfreudliche Verhalten und die leise Rebellion der Affen selbst. Und schließlich gibt es da diejenigen, die im Schatten der Verbotenen Zone leben und ihre eigenen destruktiven Spielchen spielen. Sie sind das Tüpfelchen auf dem I – zumal man auch andere Seiten miterlebt, genau so wie eine interessante Überraschung. Die äffischen Hauptpersonen der Filme kommen zwar auch ins Spiel, bleiben aber nur einige Helden von vielen anderen.
Alles in allem liest sich der Band sehr flüssig. Es gibt keine Längen oder Brüche. Aber auch grafisch kann sich dieser Band durchaus sehen lassen, bietet er doch viele Details oder dynamisch dargestellte Action und natürlich auch atmosphärische Farbenspiele, wie man sie bereits aus den Filmen liebt und kennt.
„Kataklysmus“, der zweite Band von „Planet der Affen – Zeitenwende“, füllt den Hintergrund aus, der die beiden ersten Filme der klassischen „Planet der Affen“-Reihe ausmacht und gibt diesen so noch mehr Tiefe. Die Geschichte fasziniert mit viel Spannung, aber auch interessanten Charakterzeichnungen und Entwicklungen, die Vieles von dem erklärten, was damals offen geblieben ist, ohne dass sie dabei unverständlich für Neuleser werden.