Spider-Man 20 (Comic)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 11. März 2015 10:04
Dan Slott
Elektros Rache
Spider-Man 20
(The Amazing Spider-Man (2014) 2+3, 2014)
Aus dem Amerikanischen von Michael Strittmatter
Titelillustration und Zeichnungen von Humberto Ramos
Panini, 2015, Heft, 52 Seiten, 4,99 EUR
Von Irene Salzmann
Seit Peter Parker von Doktor Octopus die Kontrolle über den eigenen Körper zurückerlangt hat, ist er bestrebt, sein Leben wieder in Ordnung zu bringen. Nun zeigt sich, wer seine wahren Freunde sind, denn Johnny Storm alias Human Torch, der selbst gerade eine schwere Zeit durchmacht, hat keinen Moment an ihm gezweifelt. Anders sieht es bei den Avengers aus, die viel zu lange gebraucht hatten, um die Wahrheit zu entdecken, und dass Peter dementsprechend sauer auf seine Kameraden ist, wundert nicht.
Ein weiteres Problem stellt Anna Maria Marconi, Ottos kleinwüchsige Freundin und geniale Wissenschaftlerin dar, die sehr schnell begreift, dass dieser Peter nicht der Mann ist, in den sie sich verliebt hat, und dass er außerdem Spider-Man ist. Allerdings scheinen Peters Sorgen unbegründet, denn die junge Frau reagiert außerordentlich tough und bietet ihm sogar an, sich um Ottos Erfindungen zu kümmern, die Parker Industries herstellt, schon um dessen Andenken zu ehren.
Infolgedessen ist die Firma, die Peter nun gehört, leichter zu akzeptieren, zumal er die Produktion von Spider-Technologie, welche von Otto missbraucht wurde, stoppen und andere Dinge entwickeln lassen kann. Seine Angestellten, die von den ganzen Hintergründen keine Ahnung haben, wundern sich natürlich über den plötzlichen Wandel ihres bislang arroganten und oft unzuverlässigen Chefs.
Andere Konflikte lassen sich hingegen nicht so leicht lösen. Felicia Hardy alias Black Cat, Peters Ex-Freundin, die wieder als Diebin ihre Luxus-Brötchen verdient, wurde von Otto ins Gefängnis gebracht, und dafür will sie Rache nehmen. Zu diesem Zweck verbündet sie sich sogar mit Max Dillon alias Elektro, mit dessen Gehirn Otto spielte und ihn somit in seine Marionette verwandelte. Einen kleinen Vorgeschmack auf das, was ihn erwartet, erhält Peter schon, obwohl Black Cat nicht einmal ihre Gabe, Unglück zu bringen, gegen ihn einsetzt.
Nahtlos knüpft „Spider-Man“ 20 an den Vorgängerband an und gibt die Antworten auf einige Fragen. Manche Entwicklungen geben Anlass zu der Hoffnung, dass der Titelheld nicht an zu vielen Fronten auf einmal kämpfen muss, um sein Leben neu zu ordnen, andere hingegen lassen Schlimmes befürchten.
Nun rächt es sich, dass Dr. Strange die Erinnerung an die wahre Identität von Spider-Man bei allen Menschen löschte, ausgenommen bei MJ Watson und einigen sehr guten Freunden, anderenfalls hätte Black Cat sofort erkannt, dass jener Spider-Man, der sie gnadenlos attackierte, nicht ihr Ex ist. Schade, dass die beiden nun Gegenspieler sind (fürs erste), denn von allen Freundinnen, die Peter hatte, passte Felicia am besten zu ihm, da sie auch Spider-Man zur Seite stehen konnte. Auf jeden Fall geht es für die Hauptfigur auf mehreren Ebenen spannend weiter, denn einige Probleme sind noch zu klären, und weitere Konflikte werden sich anschließen, denn Otto vergrätzte noch etliche andere Personen.
Ob es irgendwann eine neue Beziehung für Peter geben wird, darf man gewiss bejahen, wenn auch noch offen ist wer das sein könnte. Felicia fällt erst einmal aus, MJ hat einen neuen love interest, Anna Maria ist ihm nicht näher bekannt und außerdem Ottos Freundin, und sonst… bleibt nur zu spekulieren.
Die Illustrationen fertigte dasselbe Team an, das bereits an „Spider-Man“ 19 gearbeitet hatte. Stellenweise empfindet man gerade die Gesichter als etwas zu kantig und überzeichnet, doch ist das Geschmackssache.
In der Summe ist das Heft eine spannende Lektüre, die neugierig auf das Kommende macht.