Tom Daut: Die Sinistra (Buch)

Tom Daut
Die Sinistra
Titelillustration von Jesse-lee Lang
Oldigor, 2014, Paperback, 402 Seiten, 16,90 EUR, ISBN 978-3-945016-36-7 (auch als eBook erhältlich)

Von Carsten Kuhr

Eigentlich war Caron Salvador als ältester Sohn des Dynasten dazu ausersehen, eines Tages dessen Erbe als Anführer des Stadtstaates anzutreten. Seit Jahren wird er für seine Aufgabe ausgebildet, seine jüngeren Brüder sollten ihn später einmal unterstützen. Doch der Krieg gegen die Hexer an der Nordgrenze Trentagons verläuft nicht gut, immer weiter müssen sich die Truppen des Dynasten zurückziehen.

In dieser Situation schleust der Dynast Caron bei den Sinistra ein. Im Sturm- und Sicherheitsdienst des Dynasten soll der junge Mann inkognito seinen letzten Schliff bekommen, neue, verlässliche Kameraden finden und sein Geschick im Kampf perfektionieren. Dass er sich im Verlauf der harten Ausbildung verliebt, dass er einer Verschwörung des eigentlich seit Jahren gefangen gesetzten Hexers Azote auf die Spur kommt, war eigentlich nicht vorgesehen.

Beim Sturm der Okkulten auf den Herrschaftssitz kommen hochentwickelte Roboter zum Einsatz und einmal mehr erweisen sich vermeintliche Verbündete und Freunde als Verräter. Kann Caron den Untergang seiner Heimat verhindern?

Was ist dies für ein Roman, den Tom Daut hier vorlegt? Der Autor hat diesen Roman zunächst als ebook in Fortsetzungen auf seiner Webseite publiziert bevor er diesen, noch einmal überarbeitet, bei Oldigor im Print veröffentlichte.

Sicherlich kann man den Plot unschwer in das Segment der Military SF einordnen, wobei der Leser auf jedwede Raumschlachten verzichten muss. Zwar gibt es in der Welt, die uns der Autor beschreibt, Androiden, Roboter und Hochtechnologie, aber auch Magie und Dämonen. In dieser in ihrer Zusammensetzung ungewöhnlichen Kulisse, die mich ein wenig an die Welt von „Warhammer 40.000“ erinnert hat, begleiten wir einen jungen Mann in seine Abenteuer.

Zunächst scheint sich alles im Bereich des Bekannten abzuspielen. Unser Protagonist lernt seine Kameraden kennen, sucht und findet Freunde und verlässliche Verbündete, wird von einem letztlich gerechten Vorgesetzten zu einem wackeren Kämpfer geschliffen. Erste Gefechte und Kämpfe werden überstanden, es gibt ein paar Rückschläge, doch insgesamt entwickelt sich Caron erwartungsgemäß. Das hat viel Tempo, jede Menge packend geschilderter Kampf-Szenen, zeigt uns letztlich aber Figuren, die dem Gewohnten verpflichtet bleiben. Gerade die Charakterzeichnung bleibt bis weit in den Roman hinein doch oberflächlich, ordnet sich fast alles der mitreißenden Action unter.