Gini Koch: Aliens in Armani (Buch)

Gini Koch
Aliens in Armani
(Touched by an Alien)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Diana Bürgel
Titelillustration von Dan Dos Santos
Piper, 2011, Taschenbuch , 452 Seiten, 9,99 EUR, ISBN 978-3-492-26816-5

Von Petra Weddehage

Die Marketing-Managerin Kitty führt ein, ihrer Meinung nach, todlangweiliges Leben. Sie mag ihre Arbeit, aber ihr Privatleben sieht eher mau aus. Da ist weit und breit kein attraktiver Lover in Sicht. Das ändert sich, als sie einen Kerl erledigt, der Amok läuft. Nicht ein, nein, gleich mehrere gutaussehende Traummänner entführen die verblüffte Kitty, um ihr etwas Unglaubliches zu offenbaren: Ein außerirdischer Parasit befällt die Menschen, und wenn diese richtig loslegen, überlebt normalerweise niemand.

Kitty hat es jedoch geschafft, instinktiv das Richtige zu tun. Von nun an gehört sie mit zum Team der Aliens, um gegen die Parasiten vorzugehen. Welche Frau kann schon Nein sagen, wenn solch attraktive Männer sie hofieren? Gower, White und besonders Martini bringen ihren Puls auf Höchstwerte. Vor allem Martini zeigt dabei sehr besitzergreifende Tendenzen ihr gegenüber. Aber die Jagd nach dem Parasiten steht absolut an erster Stelle. Kitty nimmt den Auftrag an, Unterstützung bekommt sie ja von den geschmackvoll gekleideten „Aliens in Armani“.

Das Cover verleitet einen gleich dazu, nach dem Buch zu greifen. Dort ist ein Pärchen zu sehen, das gerade im Begriff ist, sich zu küssen. Er trägt dabei einen Anzug mit Pistole, sie ein an Lara Croft erinnerndes Outfit, das ebenfalls durch eine Waffe Akzente setzt.

Gini Koch hat geschrieben, was schon viele Frauen heimlich dachten. Sie schickt gutaussehende Alien-Männer zur Erde, und diese wird ohne einen Tropfen Blut zu vergießen eingenommen. Mit viel Wortwitz lässt sie ihre taffe Heldin Kitty agieren. Diese beherrscht die Szene mit Bravour.

Die rasante Story ist gespickt mit kleinen Seitenhieben in alle Richtungen des menschlichen Balzverhaltens sowie in die der emanzipierten Bevölkerung und zieht die Leser schon mit den ersten Worten in ihren Bann. Aliens, die außer einem guten Kleidergeschmack und einem ansehnlichen Äußeren noch jede Menge Kribbeln im Bauch mit sich bringen, bewirken, dass jede Frau auf der Stelle mit der Protagonistin tauschen möchte. Auf jeden Fall dann, wenn es um die harmloseren Zusammentreffen geht.

Die Gefahr durch den Parasiten ist plausibel und gibt der Geschichte einen realen Bezug. Schweinegrippe, Vogelgrippe, Rinderwahn und EHEC – die Nachrichten sind voll von Horrormeldungen über kleine Viren, die großen Schaden anrichten. Der Autorin gelingt, was viele krampfhaft versuchen: eine humorige Story im SF-Gewand mit ansprechenden Protagonisten und einer sympathischen Heldin als Sympathieträgerin zu schreiben.

Weibliche Bücherwürmer, die Action, gepaart mit romantischen Augenblicken, mögen, werden dieses Buch verschlingen. Männer sind ebenfalls herzlichst eingeladen, sich dieses Buch zu Gemüte zu führen. Darin dürfte noch der eine oder andere Tipp enthalten sein, wie man weibliche Wesen erobert, ohne gleich die Supermachokarte auszuspielen.