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Ab Samstag in Berlin: Die erste Ausstellung mit "Perry Rhodan"-Risszeichnungen

Der Industriesalon Schöneweide in Berlin-Köpenick präsentiert ab Samstag mehr als dreißig Werke von dreißig Risszeichnern und einer Zeichnerin aus sechs Jahrzehnten - viele im Original, als rare Sammlerdrucke oder Computer-Ausdrucke der modernen digitalen Arbeiten.
Die Risszeichnungen geben detaillierte Einblicke in die fiktive Technik der Raumschiffe, Raumstationen, Roboter und Maschinenanlagen von "Perry Rhodan". Die seit 1961 wöchentlich erscheinende Science-Fiction-Serie ist ein literarischer Welterfolg und Kult-Phänomen. Und seit 1965 begeistern die vierwöchentlich in der Heftmitte abgedruckten Risszeichnungen die Leser in besonderer Weise.
Für viele Kinder und Jugendliche waren die professionell gezeichneten Technik-Darstellungen in den Heften der Erstkontakt mit dem Serien-Kosmos um den unsterblichen Weltraumhelden Perry Rhodan. Sie waren ein Turbo für die Phantasie und die Faszination am Perryversum.
Gerade in den 60er und 70er Jahren waren die Risszeichnungen in den Heften viel aufwändiger und handwerklich überzeugender gezeichnet als die meisten realen Technik-Illustrationen in Auto- oder Flugzeugzeitschriften.
Auch in der internationalen Science-Fiction-Szene hatte die Weltraum-Serie aus Deutschland damit ein Alleinstellungsmerkmal. Erst später zogen "Star Trek" und "Star Wars" mit ähnlichen Risszeichnungen zu ihren Raumschiffen, Raumstationen und Robotern nach.

Die Berliner Ausstellung zeichnet diese Entwicklung anhand der ausgewählten Risszeichnungen nach. Eine junge Generation von Fans nahm ab Mitte der 70er Jahre die Sache selbst in die Hand. Diese Risszeichner waren autodidaktisch an ihren großen Vorbildern Rudolf Zengerle, Ingolf Thaler und Bernard Stoessel geschult - und führten als "New Wave" das Genre der Risszeichnungen in "Perry Rhodan" zu einem kreativen Höhepunkt.

"IN LINEARTRÄUMEN - Die Risszeichnungen zur PERRY RHODAN-Serie", so der Titel der Ausstellung in Berlin, präsentiert die Highlights dieser kreativen Hochphase. Darunter das "Saturnraumschiff der Choolks" vom bekannten Wiener Illustrator und Grafik-Designer Jürgen Luetke, eine "Experimental-Risszeichnung" von Oliver Scholl, dem heute in Hollywood erfolgreichen Production Designer für die Science-Fiction-Blockbuster von Roland Emmerich und eine exklusive Neuzeichnung des verschollenen Debüts des Starzeichners Jürgen Rudig aus dem Jahre 1978.
Für die Auswahl der Arbeiten konnte Gregor Sedlag gewonnen werden. Der in Berlin lebende Illustrator ist selbst seit den 80er Jahren Mitglied des Risszeichner-Teams und schreibt in seinem Blog über das Phänomen Risszeichnungen und die Ästhetik der Science-Fiction-Bildwelten im Allgemeinen.

Diese einmalige Risszeichnungsausstellung wendet sich an ein breites Publikum. Deshalb ergänzen die Ausstellungsmacher die ausgestellten Risszeichnungen mit einer Reihe besonderer Exponate zum Phänomen "Perry Rhodan". Darunter auch verwandte Fanö-Projekte aus der Community wie die Fotobücher mit Raumschiffen in 3D-Grafik von Thomas Röhrs, die individuellen Modellbauarbeiten von Dennis Chmielecki sowie Holger Logemanns faszinierende virtuelle Computer-Konstruktion "Korvettenprojekt 3435 A. D."

Die Eröffnung der Ausstellung findet am Samstag um 16.00 Uhr statt - unter anderem mit einem Podiumsgespräch mit der für die Risszeichnungen zuständigen "Perry Rhodan"-Autorin und "Chief Technology Officer" Verena Themsen.

Die Ausstellung läuft bis zum 29. Oktober. Der Eintritt ist frei.