Jim C. Hines: Angriff der Verschlinger – Die Buchmagier 2 (Buch)

Jim C. Hines
Angriff der Verschlinger
Die Buchmagier 2
(Codex Born. Magic Ex Libris; Book Two, 2012)
Aus dem Amerikanischen von Axel Franken
Titelbild von Yuganov Konstantin
Bastei Lübbe, 2014, Taschenbuch, 460 Seiten, 8,99 EUR, ISBN 978-3-404-20757-2 (auch als eBook erhältlich)

Von Petra Weddehage

Nachdem der Autor Jim C. Hines mit seinen „Todesengel“-Bänden um bekannte Märchengestalten einen wahren Hype in Gang setzte, konzentriert er sich nun auf die scheinbar reale Welt. Seine neue Serie strotzt allerdings nur so vor fantastischen und futuristischen Elementen.

Die Buchmagier sind Menschen, die die Gabe besitzen, in Bücher zu greifen und aus ihnen Gegenstände hervorzuziehen. Da die Menschen ihre Fähigkeiten meistens in der Pubertät erlangen, kann es passieren, dass sie einen Biss davontragen, der sie je nach Buch in Vampire oder Werwölfe verwandelt.

Da diese gefährlich sind, gibt es eine Organisation, die sich dieser unglücklichen Minderheit annimmt und dafür sorgt, dass die Menschheit von ihnen verschont bleibt. Zu den Buchmagiern gehören auch der Bibliothekar Isaac und die Baumdryade Lena. Sie leben in einer ungewöhnlichen Dreier-Beziehung, da Lena, bevor sie Isaac begegnete, mit einer Frau liiert war (nachzulesen in „Die Buchmagier“).

Im zweiten Teil will eine finstere Macht die Magie Lenas einfangen und schadet ihr enorm, als der Baum der Dryade angegriffen wird. Steckt wieder ein Bibliothekar hinter den Vorkommnissen? Carl Gutenberg, der Kopf der geheimen Organisation der Buchmagier, ist wie immer darauf bedacht, seine Geheimnisse nicht preiszugeben. Isaac ist allerdings bereit, Risiken einzugehen, um seine Fähigkeiten zu erweitern. Zudem gibt der niedliche Teenager Jeneta seinen Einstieg in die Serie. Das Mädchen braucht keine Bücher, um Dinge hervorzuholen. Ihr reicht dazu schon ein Laptop beziehungsweise ein Reader.

Die Idee, Gegenstände aus Büchern zu zaubern, vermag die Leser zu begeistern. Immerhin – wie wäre es, ein Lichtschwert aus „Star Wars“, einen Tribble aus „Star Trek“ oder ein Zauberbuch der „Hexen von Oz“ sowie einen Zauberstab aus „Harry Potter“ zu besitzen? Der Autor schafft es, diese Faszination gekonnt auszuspielen. Dabei jongliert er mit den Sehnsüchten der Leser nach fantastischen Elementen. Seine Protagonisten sind dabei nicht immer sympathisch, vermögen aber in ihren jeweiligen Rollen zu überzeugen. Wer immer schon wissen wollte, wie eine Dryade in die reale Welt gelangen konnte, wird mit ihrer Lebensgeschichte unterhalten, die häppchenweise in die Story eingefügt wurde.

Jim C. Hines ist ein Garant für interessante und ungewöhnliche Abenteuer. Sein Roman ist eine Mischung aus Fantasy-Krimi mit fiktiven Elementen aus verschiedenen Genres. Dank eines grandiosen Cliffhangers darf der dritte Teil mit Spannung erwartet werden.