Superman Unchained 3 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 27. September 2014 11:04

Scott Snyder
Superman Unchained 3
(Superman Unchained 5: A Place Between + Superman Unchained 6: Precipice, 2014)
Aus dem Amerikanischen von Christian Heiß
Titelillustration von Jim Lee, Scott Williams, Alex Sinclair
Zeichnungen von Jim Lee, Scott Williams, Alex Sinclair, Dustin Nguyen, John Kalisz
Panini, 2014, Heft, 68 Seiten, 4,99 EUR
Von Irene Salzmann
Nachdem Superman und der Außerirdische Wraith, der für das amerikanische Militär arbeitet, gemeinsam die Terroranschläge der Organisation Ascension abwehren konnten, scheint es zu einer Art Waffenstillstand zwischen ihnen gekommen zu sein. Leider muss Superman bald feststellen, dass Wraith diese Gelegenheit in erster Linie nur nutzte, um Informationen über den potentiellen Gegner zu sammeln. Aber Superman ist nicht ganz so naiv, wie Wraith und seine Hintermänner geglaubt hatten.
Derweil befindet sich Lois Lane in der Gewalt von Ascension, deren Mitglieder die Journalistin als Sprachrohr benutzen wollen. Weil sich Lois weigert, soll sie gefoltert werden und sterben, denn sie weiß zu viel.
Die Story, die Scott Snyder und Jim Lee nebst kreativem Team erzählen, setzt die Geschichte, die in Band 1 begonnen wurde, fort. Zwar kann man als Quereinsteiger noch problemlos Fuß fassen, doch empfiehlt es sich, der neuen Reihe von Anfang an zu folgen, um sämtliche Details zu kennen und zu erfahren, wie die Situation auf die geschilderte Weise eskalieren konnte. Die großartigen Zeichnungen von Jim machen diese Entscheidung leicht.
Scott Snyders Superman ist ein aufrichtiger Held, der sich für das Wohl aller Menschen und nicht nur für das der US-Amerikaner einsetzen möchte und der außer Kryptonit noch einige weitere Achillesfersen hat. Bedauerlicherweise konnte das Militär eine Menge Informationen sammeln, die nun gegen ihn eingesetzt werden.
Zu den wirksamen Waffen gehört auch Wraith, der schon Jahre vor Superman auf die Erde gelangte und seither den USA dient. Er macht deutlich, dass er Superman für einen Außenseiter hält, genauso wie auch er einer ist, der sich nicht unter die ‚normalen‘ Menschen mischen und ihre Lebensweise imitieren sollte, zumal ihm das nur einige Jahre möglich sei (anderer Alterungsprozess). Stattdessen wäre es richtig, Position zu beziehen und die gegebene Macht gezielt anzuwenden – für die USA. Falls sich Superman nicht ‚bekehren‘ lässt, droht ihm der Tod.
Diesem sieht auch Lois Lane ins Auge, die weitaus tatkräftiger und wehrhafter ist als in früheren und insbesondere ihren nicht-emanzipierten Jahren. Sie lässt sich nicht so schnell unterkriegen, kann einstecken und austeilen. Dennoch muss ihr strahlender Held letztendlich zu ihrer Rettung eilen und erhält umgekehrt von ihr das notwendige Mittel, um die unmittelbare Bedrohung durch Ascension abzuwenden.
Mit einem Cliffhanger, der Batmans Rolle stärkt, endet das Heft und macht neugierig, wie es weitergeht.
„Superman Unchained“ ist eine spannende, äußerst apart gezeichnete DC-Serie, vielleicht im Moment sogar der interessanteste „Superman“-Titel auf dem Markt.