Jan Viebahn: Schwarzes Licht – Ein Yrangir-Fantasy-Roman (Buch)

Jan Viebahn
Schwarzes Licht
Ein Yrangir-Fantasy-Roman
Titelillustration von Janine Thoms
2012, Paperback, 348 Seiten, 9,99, ISBN 978-1-479-17909-1 (auch als eBook erhältlich)

Von Carsten Kuhr

Das Leben spielt einem oftmals schlechte Streiche. Da will der Übersetzer Johann Kernost eigentlich nur, bevor er sich seinem Hobby widmet, eine Runde mit seinem Hund Gassi gehen, da erwischt ihn ein vom Gewitter losgeschlagener Ast. Als er wieder zu sich kommt, hat sich alles, aber auch wirklich alles, verändert. Er ist in einer anderen, einer archaischen Welt, in der das Recht des Stärkeren, oftmals das Recht des Brutaleren, gilt. Damit noch nicht genug, findet er sich in einem fremden Körper wieder.

Das wäre nicht ganz so schlimm, wenn es sich denn um einen menschlichen Körper handeln würde. Doch als er sich im Wasser gespiegelt sieht, muss er feststellen, dass er einen riesigen, schwarzgeschuppten Körper mit Hörnern und Flügeln plötzlich sein Eigen nennt! Dämon, so bezeichnet man derartige Wesen gemeinhin und er soll, von den Orks gelenkt, eigentlich bei der Unterjochung der Menschen und Elben helfen. Das sieht unser Held wider Willen natürlich ganz anders und er macht sich, zusammen mit einem jungen Ritter auf, den Orks ihren finsteren Plan zunichte zu machen…

Jan Viebahn orientiert sich in seinem ersten Roman im Selbstverlag an gewohnten Vorgaben. Ein Mensch aus unserer Welt wird in eine archaische Umgebung versetzt, um dort entscheidend gegen eine drohende Gefahr vorzugehen. Das kennen wir weidlich, bietet dem Autor aber auch die Gelegenheit, uns seine Welt Yrangir durch die Augen eines Menschen unserer Zeit vorzustellen.

Das Besondere des Romans liegt sicherlich in den Kunstgriff, unseren Erzähler in den Körper eines Orks zu transferieren. Die daraus resultierende, etwas andere Sicht, aus der unser Protagonist die Ereignisse kennenlernt und schildert, verleihen dem Roman ungewöhnliche Einblicke und eine gewissen Spritzigkeit. Stilistisch merkt man dem Roman ein wenig das fehlende Lektorat an, die Dialoge wirken teilweise etwas gestelzt.

Zusammenfassend bietet der Roman bekannte Versatzstücke bekannter Fantasy-Epen an, die sich kurzweilig lesen und durch den ungewöhnlichen Erzähler verblüffen.