Avengers 10 (Comic)

Jonathan Hickman
Avengers 10
(Avengers 18: Avengers Universe + New Avengers 9: The Cull Obsidian, 2013)
Aus dem Amerikanischen von Michael Strittmatter
Titelillustration von Daniel Acuña
Illustrationen von Leinil F. Yu, Gerry Alanguilan, Sunny Gho u.a.
Panini, 2014, Heft, 52 Seiten, 4,99 EUR

Von Irene Salzmann

Die Bedrohung kosmischen Ausmaßes, die für die Erde das Ende bedeuten könnte, hat nun einen Namen: Das älteste Volk der Galaxis, die Builder, die über Raum und Zeit wachen, haben aus unbekannten Gründen einen Vernichtungszug gestartet. Ihre Schöpfungen, die Gardeners Ex Nihilos und Abyss, schließen sich den Avengers an, um gemeinsam mit ihnen zu versuchen, dieses Schicksal abzuwenden. Das Team vereint sich im All mit den Flotten anderer Völker, die ebenfalls um ihre Zukunft bangen müssen. Der Kampf beginnt!

Gleichzeitig spielen sich auch auf der Erde Tragödien ab, denen sich die verbliebenen Helden stellen: Während zwischen Wakanda und Atlantis ein Krieg tobt, entsendet Thanos seine mächtigsten Streiter mit einer Invasionsarmee.

Der von Jonathan Hickman inszenierte Mega-Event, der langsam, aber stetig aufgebaut wurde, tritt nun in die heiße Phase. Der Feind hat sich geoutet, stellt jedoch nicht die einzige Gefahr dar, denn auch andere wollen die Krise nutzen, um die Erde zu erobern. Als wäre das nicht schon übel genug, sind sich die Helden uneins über die Vorgehensweise oder befinden sich sogar im Krieg miteinander.

Somit herrscht ein einziges Chaos, und der Ausgang beziehungsweise die Konsequenzen aus den Konflikten sind völlig offen. Es wird viel gekämpft, eine große Zahl an mehr und weniger bekannten sowie neu geschaffenen Charakteren ist an unterschiedlichen Schauplätzen involviert. Das drückt sich in dynamischen, detailreichen Bildern aus, die dem Leser einiges an Aufmerksamkeit abverlangen. Diese fast schon überbordende Vielfalt sorgt allerdings auch dafür, dass die Handlung auch weiterhin nur langsam vorankommt und durch einen Szenenwechsel die Abläufe an spannenden Stellen untergebrochen werden.

Die Zeichnungen, obschon von zwei verschiedenen Zeichnern, sind recht homogen und gefällig und profitieren zudem von der aufwändigen Kolorierung. Erneut steuerte Daniel Acuña das aufklappbare Covermotiv bei. Zu sehen sind moderne und einstige Marvel-Helden. Aneinandergelegt ergeben die Cover das Gesamtmotiv – eine nette Idee.

Zu diesem Zeitpunkt in die Serie einzusteigen, dürfte jeden Leser überfordern, da den Geschehnissen kaum zu entnehmen ist, was gerade passiert und wieso. Man muss schon die Vorgeschichte kennen, und wer ihr bis hierher folgte, wird auch den Rest erfahren wollen.